
Achtung, du darfst dich jetzt nicht erschrecken. In der heutigen Sprache würde man wahrscheinlichen sagen: „Triggerwarnung“. Und das zeigt eigentlich schon alles, wie unfähig wir heute geworden sind, mit dem Leben umzugehen. Bitte sag mir, was du zu sagen hast, nicht so wie du es meinst, sondern so, wie ich es gut finde und mich nicht verletzt fühle. Wundert man sich da ernsthaft, dass die Menschen heute bei dem Begriff Korrektur zusammenzucken? Da das leider so ist, habe ich mir gedacht, mal einen Versuch zu unternehmen, eine Korrektur zu rechtfertigen. Aber nicht, wie du es vielleicht denkst, dass ich jemanden überzeugen möchte, in dem ich es nett formuliere oder an deine Emotionen appelliere und dich darum bitte, deinen Hund zu korrigieren, weil er das braucht. Nein, ich sage, dass wir mit einer Korrektur unseren Hund angreifen. Wir wollen ihm schaden. Schluss mit dem Versteckspiel!

Was ist eigentlich an dieser Aussage dran? Richtig heißt der Spruch wie folgt: „Man bekommt nicht den Hund, den man sich wünscht, sondern den, den man braucht.“ Mittlerweile habe ich diesen Satz schon häufiger von meinen Kunden gehört. Und das nicht nur von Menschen, die im Sinne des Autors des Zitates agieren, sondern auch von Menschen, die wie wild mit Leckerlies um sich werfen. Der Satz stammt nämlich von Cesar Milan. Jenem Hundetrainer, der von Rudelführung spricht, Hunde korrigiert und bei einigen sogar als Tierquäler gilt. Sein geflügelter Satz hat es trotzdem geschafft, auch da anzukommen, wo man seine Methode kritisiert. Also was ist wirklich dran? Um diesen Satz wirklich zu verstehen, muss man in meinen Augen einen Prozess erlebt haben. Denn mit einem Hund, den man braucht und sich eben nicht wünscht, steht von jetzt auf gleich die eigene Vorstellung vom Hund auf dem Kopf. Es sind die Hunde, die uns aufzeigen, was eigentlich bei unserem Verständnis von Hunden komplett schief läuft. Hast du so einen Hund, verstehst du kaum noch, was da eigentlich in vielen Hundeschulen und Hundetheorien von sich gegeben wird. Denn dein Hund, den du gebraucht hast, der hat dich verändert. Im Denken, im Fühlen und in deiner Skepsis gegenüber der Vorstellung von Hunden. Dieser Prozess bleibt allerdings bei vielen Menschen aus. Betrachte ich meine Kunden, ist der Hund häufig nur ein Auslöser, um sich einen Trainer zu suchen, der im eigenen Sinne handelt. Bedeutet, wenn der Hund nicht so will, wie ich, suche ich mir einen Menschen, der so will, wie ich. Und damit wird unsere Aussage ad absurdum geführt. Denn der Hund ist nicht mehr derjenige, den man braucht, sondern er wird zum Mittel - zum Zweck, um sich jemanden zu suchen, der mir das sagt, was ich hören will. Das Angebot ist groß. Du möchtes mit Leckerlies arbeiten, dann geh zu Trainer xy. Statt zu trainieren, möchtest du deinen Hunde telepathisch führen - dann ist Trainerin xy genau richtig für dich. Statt wirklich etwas von Hund zu lernen, also das was du wirklich brauchen würdest, wurde dieses Gefühl der Überforderung mit dem eigenen Hund zum Marketinggag für Verkäufer. Dein Hund löst ein blödes Gefühl in dir aus - dann komm zu mir, ich heile das und du fühlst dich schnell wieder verbunden und gut mit deinem Hund. Genau das widerspricht unserer Aussage in einer Art und Weise, die sich nur als Respektlosigkeit und Infantilität von Erwachsenen gegenüber Hunden beschreiben lässt. Der Hund macht ein Aua und die Menschen gehen zu einem Mama- oder Papaersatz, die dann anfangen die Wunde zu pusten. Wo man sich fragen könnte, ob denn diese Menschen eigentlich Eltern hatten, die sie gebraucht haben. Denn da wird die Aussage ziemlich spannend. Wenn wir unsere Aussage über den Hund nämlich durch den Menschen ersetzen, entsteht eine Denkweise, die sehr interessant ist. Auf meinem Patreon- Kanal veröffentlichte ich vor kurzen eine, sagen wir mal „spezielle“ Folge. In dieser ging es darum, das immer mehr Menschen in Emotionen abdriften, die dafür sorgen, dass sie am Ende des Tages komplett verwirrt sind. Genau dieses Problem des Menschen trifft dann auf Hunde zu, die man eigentlich braucht - die dann aber das Problem wie gewohnt über Emotionen lösen wollen. Heißt, dass sie das Problem der verwirrten Emotionen nicht lösen, sondern es durch andere Emotionen ersetzen. Ergo, der Hund macht Probleme und das fühlt sich doof an, also nehme ich ein Leckerlie, der Hund macht sitz und das fühlt sich dann gut an. Am Rande sei hier erwähnt, dass vieles, was den Hund betrifft ein emotionales Geschäft geworden ist. Vor kurzen führte ich ein Gespräch, in dem mein Gegenüber darüber berichtete, wie Menschen aufgrund des emotionalen Drucks bei der Krankheit des Hundes falsche Entscheidungen treffen, anstatt einmal durch zu atmen und sich weiter zu informieren. Wenn der Mensch also auf einen Hund trifft, den er eigentlich brauchen würde, ihn dann aber nur dafür nutzt, damit er sich besser fühlt, wird unsere Aussage falsch. Denn etwas, das man braucht, löst selten zu Beginn positive Emotionen aus. Häufiger ist das Gegenteil. Wir fühlen uns falsch, schlecht und als Versager, weil wir vor einem Problem stehen, dass wir nicht alleine gelöst bekommen. Doch genau dann, ergibt unsere Aussage wieder einen Sinn. Denn der Hund lässt uns vor eine Wand rennen, die verdeutlicht, dass unser bisheriges Denken und Handeln eben nicht funktioniert. Und wie soll sich das denn sonst anfühlen, wenn nicht total schlecht. In unserem Denken und Handelt steckt nun mal ein großer Teil von unserem Verständnis von der Welt. Unsere Überzeugungen, unser Glauben, aber häufig auch unsere Verletzungen und negativen Erfahrungen, die die Kontrolle über uns übernommen haben. Was passiert also, wenn wir die Aussage durch den Menschen ersetzen? Du bekommst nicht den Partner den du willst, sondern den, den du brauchst. Und damit ist unser ganzes Verständnis von Beziehung hinüber. Du bekommst eben keinen Partner mit dem sich alles gut anfühlt und dir die Schmetterlinge im Bauch rumflattern. Wenn du auf dem falschen Kurs bist, bekommst du einen Partner, den du brauchst. Der dir aufzeigt, dass du eine schlechte Wahl getroffen hast. Auf der anderen Seite einen Partner, der dich fordert und fördert. Ein Partner der dich sein lässt, wie du bist, bei dem du sein darfst wie du bist, scheint mir doch eine sehr große Illusion zu sein. Denn das würde bedeuten, dass du nicht an dir arbeiten müsstest. Dass du eine Art Perfektion erreicht hast. Also wenn du damit nicht gegen eine Wand rennst, dann hast du noch nicht den Partner, den du brauchst. Im meiner Folge auf Patreon ging es darum, dass eben Frauen auch Hilfe von ihrem Partner brauchen. Dieser Partner häufig aber nicht da ist, da er sich in der selben verwirrten Emotionen befindet. Und häufig ist es doch so, dass wir am Gegenüber das kritisieren, was wir selbst nicht können. Damit hättest du einen Partner, der dir aufzeigt, worin dein Mangel besteht. Auf meine Aussage, dass Frauen, die emotional verwirrt sind, eigentlich ein männliches rationales Feedback bräuchten, erhielt ich eine Antwort, die mich genau diesen Text schreiben lässt. Denn in der Aussage stand, dass Frauen, die solch einen Partner haben, das gar nicht annehmen können. Denn sie sind häufig auf der Suche nach einem Mann, der ihre Emotionen versteht. Damit haben wir eines der größten Probleme zwischen Mann und Frau beschrieben. Frauen wollen etwas, dass sie sich wünschen. Sie wollen in ihren Emotionen gehalten und aufgefangen werden. Sie wollen verstanden werden. Das Problem ist aber, wenn jemand, egal ob Mann oder Frau in einer Emotion feststeckt, ist es mehr als fatal, sich dazuzugesellen. Denn wenn beide in der Emotion stecken, ist keinem geholfen. Wie heißt es so schön, mitfühlen ja, aber mitleiden auf keinen Fall. Was für viele Menschen auch ein guter Leitfaden für ihren Hund sein sollte. Zeige Mitgefühl, aber leide nicht mit. Denn nur so kann man vernünftig nein sagen. Der Hund oder der Mensch, den man braucht, ist häufig das Gegengewicht zu unserer eigenen Situation. Und die Betonung liegt auf GEGEN. Eigentlich ist das, was wir häufig brauchen im ersten Moment gegen uns selbst gerichtet. Der Hund, der an der Leine zieht, richtet sich gegen uns, damit wir endlich die Augen aufbekommen und merken, was passiert, wenn wir uns nicht für uns selbst einsetzen. Ein Partner, für den wir alles machen und der uns schlecht behandelt, sollte uns langsam mal die Augen öffnen für die Respektlosigkeit, die wir uns selbst entgegen bringen. Wir umsorgen jemanden, der uns im Kern schadet. Wofür? Am Ende des Tages für die klitzekeinen Dosen des guten Gefühls. Wie ein Drogenabhängiger, der seine Verantwortung komplett an die Droge abgegene hat. Er lebt in einem Zustand, der negative Emotion, bis endlich die Erleichterung der Droge positive Emotionen verschafft. Ein Leben, das sich von der Realität losgelöst hat, weil man glaubt, dass es sich immer gut anfühlen muss. Und wenn wir Menschen Hunde brauchen, dann nur deswegen, weil sie uns mit ihrem Wesen zeigen, dass das die größte Lüge ist. Reibungspunkte und Konflikte bis hin zur körperlichen Auseinandersetzung, sind unter Hunden der gute Ton. All diejenigen, die sich von Hunden nur ein gutes Gefühl erhoffen und alle Trainer, die über den Hund ein gutes Gefühl verschaffen wollen, sind nichts anderes als Abhängige, die in einer verzerrten Koexistenz leben. Genau wie der Drogenabhängige und der Dealer. Damit sind beide ein Teil des Problems und niemals die Lösung. Weder der Hund noch der Trainer. Aber vielleicht hast du ja das Glück, auf einen Hund oder einen Trainer zu stoßen, den du tatsächlich gebraucht hast. Und vielleicht bist du auch deswegen genau hier gelandet. Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit.
Wir Menschen sind immer auf der Jagd nach Veränderung. Wir wollen uns verbessern oder einfach anders sein. Die Motive sind natürlich sehr unterschiedlich. Doch wie wird man eigentlich besser und wie könnte sich unsere Verbesserung auf den Hund auswirken? Ich saß auf meinem Fahrrad und fuhr in der Schweiz einen Berg hinauf. Das ist hier ganz normal. Wo es runter geht, geht es zu 100% auch wieder hoch. Daran muss man sich erst gewöhnen. Doch diesmal war irgendetwas anders. Ich fuhr die Berge sehr ruhig und eigentlich entspannt hoch. Es war ein Berg, den ich vielleicht zum dritten Mal fahre, wobei ich beim ersten Mal mehrere Pausen machen musste. Also dachte ich auf dem Weg nach oben darüber nach, was hier gerade passierte. Ich merkte meine Beine, die nicht etwa schwer waren, sondern fühlte, wie sie förmlich Lust hatten, mich dabei zu unterstützen, den Berg hoch zu fahren. Es war ein bisschen so, als hätte ich losgelassen, also aufgehört darüber nachzudenken und meine Beine würden sagen: "Ist okay. Wir machen das." Im ersten Moment habe ich mich extrem gewundert, wo dieses Gefühl herkommt und zog zuerst eine Parallele zum Fotografieren. Denn genau dieses Gefühl dieser Leichtigkeit hatte ich schon lange nicht mehr, wenn ich eine Kamera in der Hand hielt. Dadurch wurde mir klar, was hier gerade passiert. Ich bin mit mir selbst verbunden gewesen. Sich verbinden ist das Verbessern. Ich habe mir irgendwann eine Priorität gesetzt. Vielleicht könnte man auch sagen, dass ich mir hier ein Ziel gesetzt habe, dass ich noch nie so bewusst wahrgenommen habe. Denn, wenn man mich fragen würde, wo ich in meinem Leben hin möchte, dann sollte ich eigentlich antworten: "Ich möchte mich verstehen." Doch ehrlich gesagt fiel mir das nie bei dieser Frage ein, obwohl es mein Leitmotiv ist. Und will man sich selbst verstehen, dann möchte man auch andere verstehen. So hat sich meine Arbeit entwickelt. Wenn besser werden, sich verbinden heißt, was genau bedeutet das dann? Bevor ich auf dem Fahrrad saß und den Berg hochfuhr, hatte ich meine Ernährung umgestellt. Ich habe das Gefühl, dass es wirklich sauberes Essen gibt, für das unser Körper dankbar ist und Essen, das wirklich dreckig ist. Es lähmt den Körper. Sich mit dem Körper zu verbinden, bedeutet auch etwas für ihn zu tun. Ich habe es wie folgt formuliert. Wenn du etwas für deinen Körper machst, dann macht dein Körper auch etwas für dich. Zum Beispiel die Kraft bereitstellen, einen Berg hochzufahren. Je besser diese Verbindung ist, je mehr man auf sich selbst hört, desto mehr Kraft kann man freisetzen und man schafft auf einmal Dinge, die man selbst nicht erklären kann. Und das wirkt sich natürlich positiv auf unseren Kopf aus. Wie kommen wir jetzt zu dem Hund? Eigentlich ganz einfach. Denn oben beschreibe ich eine Verbesserung der Beziehung zu uns selbst. Und das ganze geschieht, indem wir uns mit uns selbst verbinden und uns zu hören. Möchte man die Beziehung zu anderen verbessern, müssen wir uns mit ihnen genauso verbinden, wie mit unserem eigenen Körper. Wir müssen sie fühlen und wir müssen darauf reagieren. Sie fühlen heißt aber nicht, sich wie sie zu fühlen. Es bedeutet mehr eine Vogelperspektive einzunehmen und sie zu beobachten und zu schauen, was das mit uns und unserem Körper macht. Wie reagiert unser Körper auf den Hund und dessen Verhalten? Genau diese Verbindung zu uns selbst, die mit uns selbst anfängt, ist häufig blockiert. Man könnte diese Blockade auch als Trennung beschreiben. Eine Trennung von sich selbst. Diese Trennung ist dadurch möglich geworden, da andere in unserem Umfeld ebenfalls blockiert sind. So können wir auch das Verhalten von Hunden erklären. Sie blockieren, weil der Menschen blockiert ist. Ist man mit seinem Hund verbunden, ist man nicht mehr blockiert. Weder im Denken noch im Handeln. Es ist wie es ist und es läuft. Sich zu verbessern heißt also nicht, sich zu verbiegen um im Außen etwas zu erreichen. Damit meine ich Karriere, Geld, Luxus, Freunde oder Partner. Sich zu verbessern heißt , sich zu verbinden und los zu lassen von dem, was nicht da ist. Es geht um die Unterscheidung zwischen dem, was ich wirklich fühle und dem was ich nur denke. Denn fühlen und denken sind der beste Beweis für eine Trennung. Heute denken wir mehr, was wir fühlen sollten. Dadurch haben wir in vielerlei Hinsicht Probleme. Denn unsere Entscheidung hängt immer von unserem Gefühl ab. Wenn wir aber blockiert sind, dann fühlen wir zwar etwas, aber unser Kopf liefert Gegenargumente. Das typische Kopf gegen Herz Prinzip. Eigentlich sollten die beiden miteinander verbunden sein. Eigentlich kommt das Gefühl zuerst und gibt dem Gehirn Signale. Da wir aber blockiert sind, fragt sich das Gehirn, woher das Signal kommt und wir fangen an zu denken. Bis wir dann beim Zerdenken angekommen sind. Denn eigentlich muss das Gehirn nur das Gefühl verstehen und den Körper zur Handlung bewegen. Dadurch, dass wir nicht handeln, zum Beispiel nicht nein sagen, merken wir, dass wir blockiert sind, weil der Kopf Szenarien durch spielt und uns eigentlich eine neue Emotion gibt. Er arbeitet gegen das Urgefühl an, unterdrückt es und versucht es zu kontrollieren. Bis wir uns selbst so kontrollieren, dass wir unser Gefühl komplett ruhig gestellt haben. Genau an dem Punkt haben wir dann die Verbindung verloren. Wir haben uns verloren. Die Gründe sind vielfältig. Durch meine Arbeit weiß ich auch, dass es sogar gerechtfertigt ist. Schlimme Erfahrungen, emotionale Verletzungen sind zwei Gründe, sich selbst zu blockieren. Denn es tut weh. Der Schmerz ist so stark, dass wir lieber den Kopf benutzen, der uns auch noch einredet er hätte jetzt die besseren Ideen. Aber eigentlich ist er nur eine Notlösung, weil wir das Gefühl blockieren. Dadurch sind wir extrem beeinflussbar, weil unser Kopf jede Menge denkt, was gar nicht da ist. Dadurch verändern wir unseren ganzen emotionalen Haushalt. Wir sind verwirrt, weil diese neuen Emotionen gegen unser Urgefühl angehen. Und uns am Ende des Tages unterdrückt. Und Druck ist das, was die Außenwelt fühlt. Natürlich nur, wenn die Menschen nicht blockiert sind. Sind sie blockiert, merken sie davon nichts. Deswegen heisst sich zu verbessern eigentlich, zu sich selbst zu finden und dann die Kontrolle auf sich selbst abzubauen. Denn darin liegt die Leichtigkeit, sich selbst zu leben und zu entdecken. Und dadurch wird es dir immer häufiger passieren, dass du dich über dich selbst wunderst. Du bist, wie ein Entdecker einer Welt, die du bisher nicht gesehen hast. Doch diese Welt hat so viele Antworten parat, die du einfach nur beobachten musst. Du lässt deinen Körper los. Du lässt dich fallen und auf einmal merkst du, dass das Fahrrad auf dem du sitzt, dich dabei unterstützt, zu dir zu finden. Du merkst aber auch, dass deine Kamera dir dabei nicht helfen kann. So lernst du, dich zu orientieren und den Weg zu gehen, der zu dir findet. Und immer wenn etwas blockiert, merkst du, dass etwas nicht stimmt. Genau jetzt hörst du dir zu und lässt das Gefühl zur Handlung werden und dein Kopf darf das beobachten. Living the Dog ist das Prinzip, sich mit dem Hund zu verbinden und ihn zu leben. Denn dieses Loslassen befreit uns Menschen genau so vom Diktat unseres Kopfes, wie wir das Hunden ermöglichen können. Denn Hunde zu leben, bedeutet auch sich selbst zu leben.
Hunde scheinen manchmal als Mysterium. Nicht im Sinne, dass man sie schwer versteht. Sondern in dem Sinne, dass Hunde viele Fragen aufwerfen. Und eine der grundlegendsten Fragen scheint mir jene zu sein, warum wir Menschen uns zu ihnen hingezogen fühlen. Ich habe mich dieser Frage schon öfter gestellt. Allerdings habe ich auch eine neue Antwort. Doch dafür muss ich ein wenig ausholen, damit man mich besser versteht. Wenn wir uns diese Frage beantworten wollen, müssen wir uns den Menschen anschauen. Zum Beispiel Menschen, die in meine Beratung kommen. Ich stelle immer wieder fest, dass viel über Hunde gedacht wird. Es wird sich sehr viel mit verschiedenen Theorien befasst. Und ehrlich gesagt, reizt mich das gar nicht. Ich rede nicht von Hunden. Eigentlich rede ich am besten mit dem, der vor mir ist. Egal ob Mensch oder Hund. Mir scheint aber, dass das darüber reden auch einen ganz besonderen Reiz hat. Und vielleicht steckt da auch der bekanntliche Schlüssel zum Schloss unserer Frage. Über etwas zu reden, ist in meinen Augen der erste Schritt und die vernünftigste Aktion, wenn man vor einem Problem steht. Doch müssen wir uns an der Stelle Fragen, welches Problem der Mensch hat, wenn er über den Hund redet. Die einfache Antwort ist, dass er den Hund nicht versteht. Genau an dieser Stelle hat der Mensch die Möglichkeit, seine eigenen Gedanken zu teilen. Wie wir alle wissen, ist das der Grund für so viel Theorie die den Hund betrifft. Und doch unterscheidet sie sich in zwei Lager. Die einen, die den Hund studieren und die anderen, die den Hund fühlen. Ich für meinen Teil tendiere mehr dazu, den Hund zu fühlen. Nun gehen sich im Lager der Gefühle dennoch alle an. Wie kann das passieren? Hier wird es spannend. Denn sowohl Menschen die den Hund trainieren und meinen, ihm nicht schaden zu wollen, würden behaupten, dass sie den Hund fühlen. Ich der seine Hunde korrigiert (verständlichster Begriff), behaupte das aber auch. Nun stehen zwei Lager voreinander, die nicht vor und zurück kommen. Denn im Kern behaupten sie, besser oder richtiger zu fühlen. Unter diesen Konflikt mischen sich natürlich Menschen, die denken und dadurch zu einer Seite tendieren und das argumentativ begründen. Aber, wenn wir ganz genau hinsehen, ist auch hier ein emotionaler Impuls der Auslöser, welchen Argumenten ich mich mehr öffne. Und ist es nicht so, dass unsere Emotionen irgendwie schon lange vor uns entschieden haben, bevor wir überhuapt anfangen darüber nachzudenken? Gibt es ein richtiges Fühlen? Nun in der heutigen Zeit müsste man wohl sagen, dass der, der fühlt recht hat. Denkt man nur eine Sekunde nach, wird man dieser Aussage widersprechen wollen. Ansonsten würde man ziemlich viele Straftaten rechtfertigen, Menschenfeindlichkeit genau so wie das Quälen von Tieren. Außerdem scheint mir das eine gespiegelte Form eines Naturgesetztes zu sein. Der, der am stärksten fühlt gewinnt. Im Sinne von der Stärkere überlebt. Dafür gibt es definitiv gute Beispiel, sodass wir das nicht von der Hand weisen können. Ein skeptisches Tier überlebt definiv besser als ein Tier, das naiv in alles rein rennt. Die Skepsis ist damit die stärkste Emotion. Aber was ist, wenn diese Skeptsis nicht aus einer natürlichen Gegebenheit herrührt, sondern antrainiert wurde? Geht das überhaupt? Nein, man kann Emotionen nicht antrainieren. Was man aber kann ist, ein Verhalten vom Gefühl zu trennen. Man könnte das auch als eine Spaltung bezeichnen. In einer Dokumentation über Persönlichkeitsstörung habe ich gehört, dass genau diese Trennung als ein gängiges Prinzip benutzt wird, um ein Opfer willig zu machen. Man fügt dem Opfer so unerträgliche Emotionen zu (Schmerzen) und versucht dabei, dass dazugehörige Verhalten zu unterbinden. Ergo trennt sich das Verhalten zur Emotion. Dadurch entsteht nicht nur eine Trennung von der natürlichen Emotion (Reaktion) und dem dazu gehörigen Verhalten, sondern die gesamte Situation wird mit einer neuen Emotion und einem gewünschten Verhalten besetzt. Der Mensch befindet sich jetzt in einem anderen Zustand. Und im Fallbeispiel in einer anderen Persönlichkeit, die zum Schutz entwickelt wurde. Diese Rolle spielt jetzt etwas vor, um diese andere Persönlichkeit zu schützt. Denn diese wurde zu heftig übergangen und hat dadurch verstanden, dass sie nicht da sein darf. Denn sie wird immer wieder mit Schwierigkeiten konfrontiert. Oder besser gesagt, mit starken Emotionen. Stellen wir uns einmal genau so einen Menschen vor. Jetzt nicht in dem beschriebenen Extremfall sondern einfach einen Menschen, der die Bindung zu seinen Emotionen verloren hat. Eine Verbindung in der die Emotion zur Situation passen. Wir hätten es mit einem Menschen zu tun, der regelmäßig in den Emotionen springt, weil sich die Emotionen verirrt haben. Doch genau so sieht das nicht aus. Es sieht nämlich ruhig aus. Denn der Mensch kontrolliert sich selbst, um keine Emotionen entstehen zu lassen, die seine ohne hin verwirrten Emotionen noch mehr verwirren. Aus dieser Kontrolle versucht er den Hund zu fühlen. Und das ist der Widersrpuch. Ich kann mich nicht kontrollieren und meine Emotionen abstellen und dann behaupten ich würde fühlen. Genau das haben wir aber häufig vor liegen. Menschen die meinen sie fühlen, aber in Wahrheit nur ihr eigenes Verhalten kontrollieren und eigentlich bei anderen das selbe Ziel verfolgen, wie bei sich selbst. Das vermeiden negativer, nicht händelbarer Emotionen. Um den Bogen zum Anfang zu bekommen, halten wir zwei Punkte fest. Zum einen gibt es Menschen, die nicht mehr richtig fühlen, weil sie von ihrer eigenen Emotion getrennt sind. Ich habe beschrieben wie das aussieht. Zum anderen gehen diese Menschen in eine starke Kontrolle, weil sie negative Emotionen vermeiden wollen. Man könnte sogar behaupten, dass sie negative Emotion als den Auslöser ihrer eigenen Trennung betrachten und sie deswegen beseitigen wollen. Damit meine ich das negative Emotion von außen, sie dazu gebracht hat, ein anderes Verhalten zu zeigen, als es ihnen ihre Emotionen mitteilen. Und das geht ganz einfach. Nimm dir einfach keine Zeit für dein Gegenüber, hab kein Interesse, nimm alles ab und sag dann, wie es richtig zu sein hat. Damit versaut man die emotionale Verbindung zu der entsprechenden Handlung. Und das ist der Einstieg in die emotionale Verwirrung. Warum haben also Hunde so eine Anziehungskraft? Naja das geht uns Menschen nicht nur so bei Hunden. Tiere generell lösen eine Anziehungskraft aus. Die kann sogar sehr weit gehen. Im positven wie auch im negativen Sinne. Was ich mir aber sehr gut vorstellen kann, ist ein Wunsch nach einem Neustart. Ein Neustart für ein neues Lernen einer eigenen Sprache, plus der deutlichen Emotionalitat von Tieren und deren dazu passende Handlung, die wir gerne mal als „ehrlich“ bezeichnen. Dafür bekommen ja gerade Hunde eine Bewunderung. Dieser Neuanfang versteht sich als ein Versuch, aus der eigenen Verwirrung heraus zu kommen. Nur haben wir das Problem, dass Hunde in uns eben auch sehr häufig negative Emotionen auslösen. Denn viele Menschen fallen auf die emotionale Besetzung von Hunden rein. Das heißt, dass einem Hund eine bestimmte Emotion zugeschrieben wird, während vor allem Emotionen, die Negatives auslösen, verleugnet oder verdrängt werden. Damit machen diese Menschen aber einen absoluten Fehler. Sie fangen jetzt an, dem Hund aus ihrer verwirrten Emotion Zuschreibungen zu machen. Die Folge sind verwirrte Hunde. Denn unsere Emotionen und Handlungen die wir ihnen gegenüber bringen, hat weder etwas Natürliches noch irgend etwas Passendes. Und da ist das Problem. Wir können Hunde nicht emotional erziehen. Denn das wurden wir auch nicht. Wir haben also keine Ahnung wie das gehen soll. Ich schreibe diesen Blog nach einer Erkenntnis, dass Emotionalität eine Sprache ist, die man verstehen muss. Man darf sich aber nicht von verwirrten Emotionen dabei führen lassen. Deswegen möchte ich da mehr Aufklärungsarbeit leisten und Menschen unabhängig vom Hund die Möglichkeit geben, ihre verwirrten Emotionen wieder mit einer Handlung zu verbinden, die passt. Dafür arbeite ich ein Programm aus, das explizit auf Menschen zugeschnitten sein wird. Das Ziel ist es, die echte und natürlichen Emotionen zu finden und der Verwirrung in einem selbst die Hand zu reichen, die sie braucht. Stephan Peukert

Hallo und herzlich Willkommen auf dem Blog von Stephan Peukert. Vielleicht warst du schon einmal früher hier. Dieser Blog existiert schon länger. Nur habe ich mich entschlossen, eine neue Richtung einzuschlagen. Was heißt neu, mehr ziehe ich eine Konsequenz aus der Zeit meiner Beratung, meiner Erfahrung und aus der Zeit, die einem noch bleibt. In der Tat, steht wieder mal ein Hund im Mittelpunkt meiner Entscheidungen. Seit dem ich angefangen habe meinen Job zu machen, wollte ich Menschen immer davon überzeugen, dass wir nicht am Hund arbeiten müssen. Das es einfach nicht um Hundetraining gehen muss. Nach 10 Jahre mit meiner Hündin Naila, habe ich mir selbst bewiesen, dass es weder eine Hundeschule noch tägliches Hundetraining braucht. Ich habe dabei nur eine Sache vergessen. Ich hab so sehr daran gearbeitet, andere davon zu überzeugen, dass ich unser Leben aus den Augen verloren habe. Unsere Zeit und unser Miteinander. Etwas, das ziemlich schnell enden kann. Der eigene Hund wird älter und man bekommt das gar nicht so mit. Sie sind die ganze Zeit da und mit einmal, da sind sie alt. Das was früher noch mit Leichtigkeit ging, wird immer schwerer. Sei es Treppen laufen, ins Auto springen oder Berge erstürmen. Am Anfang leugnet man es und dann muss man anfangen, es zu akzeptieren. Ich habe einen längeren Weg hinter mir. Angefangen habe ich mit dem Namen soziologische Beratung. Da waren Neila und Koba das Logo meiner Arbeit. Mein Aushängeschild. Damals war das nicht fair. Sie mussten natürlich wie ich auch, andere von meiner Arbeit überzeugen. Sie mussten sich besser benehmen, als andere. Sie mussten funktionieren. Irgendwann konnte ich loslassen. Was heißt konnte - ich musste. Der Herr Koba zwingt einen förmlich dazu, ihn in die Freiheit zu entlassen. Lässt du ihn nicht sein Ding machen, dann wird er alles versuchen, um sich diese zurück zu erkämpfen. Vor allem aber wird er dir und deinem Versuch ihn zu kontrollieren, gehörig in die Suppe spucken. Als ich das Begriffen hatte, war eins klar. Ich musste dem Kerl zuhören. Ich machte es zu einer Bedingung und merkte, dass dies eine Kunst war. Die Kunst des Zuhörens war geboren. Noch heute mag ich es, mit einem Pullover herum zu laufen, auf dem dieser Schriftzug steht. "Die Kunst des Zuhörens". Ich erinnere mich, als ich einmal im Schwimmbad war. Der Kassierer hatte meinen Pullover gesehen und sagte:" Oh ja, dass ist wirklich eine Kunst." Ich lächelte. Ich war offen. Ich hörte zu und hörte einfach zu viel, was ich nicht ertragen habe. Zu viel von Menschen, über Hunde und einfach Dinge, die mich nicht zur Ruhe kommen ließen. Was war schon zuhören, ohne das jemand etwas annimmt. Ohne, über sich selbst nachzudenken. Immer wieder merkte ich, dass die Menschen nicht einmal verstehen, was zuhören heißt. Ja, genau deswegen ist es ja eine Kunst. Aber wenn ich Menschen beibringen muss, sich zu öffnen um zuhören zu können, dann ist Zuhören ein Schritt zu weit. Schlicht zu viel Verlangt. Die Menschen brauchen erstmal eine Basis. Etwas, bei dem sie Halt machen können. Zuvor versuchte ich noch etwas. "Dogside of Life". Ich habe es gefühlt, es sollte lebendig sein. Es hatte aber einen negativen Beigeschmack. Denn es sollte die DOGSIDE darstellen, auf der man steht, wenn man mit Hunden vernünftig umgeht. Ich habe etwas, dass sich gut anfühlen sollte, mit einem negativen Gefühl besetzt. Richtig Dumm. Wollte mich wohl auf die alten Zeiten noch einmal zum Opfer machen. Mitleid erregen. Gruselig. Das musste schnell beseitigt werden... Mit einem Standpunkt. Den Leuten ging es allmählich auf den Zeiger, dass ich immer wieder mein Logo und meinen Namen ändere. Überraschung. Es ist schon wieder passiert. Der Standpunkt war etwas, mit dem die Menschen umgehen konnten. Aber eigentlich, war es eine Abgrenzung. Wieder ein NEIN zu allem. Ich will nicht so sein, wie die anderen. Ich habe einen Standpunkt. Hundetraining ist scheiße und schlecht. Niemand braucht es. Ich hasse es. In der Zeit las ich ein Buch über eine infantile Gesellschaft, in der sich Menschen immer mehr wie kleine Kinder verhalten. Naja, das knallende Rot war wohl mehr der Ausdruck eines schreienden Kindes auf dem Boden das ruft: "Nehmt mich wahr, hier bin ich." Ich halte kurz inne und schaue auf den Boden zu meiner Linken. Da liegt sie. Sie schläft. Aus meinen Computer Boxen kommt ruhige Entspannungsmusik und mir fließen ein paar Tränen. Was ich wirklich will? Ich will mit diesem Hund die Zeit verbringen, die ich mit ihr haben kann. Und genau da habe ich angefangen. Ich habe mich für einen Hund entschieden. Schon immer. Aber ich habe es nicht gelebt. Ich habe es gearbeitet. Es reicht Stephan. Du hast getan was du konntest, bist standhaft geblieben, hast zugehört und hast gekämpft. Du darfst loslassen. Sage ich mir. Der Kampf ist vorbei. Es ist jetzt eure Zeit. Es ist Zeit für LIVING THE DOG!
