Mein Blog

Ich schreibe gern und ich schreibe viel. Rechtschreibung war aber noch nie meine Stärke.

Lies bei Tippfehlern einfach drüber weg oder korrigier mich.

von Stephan Peukert 20 Apr., 2024
„Was stehst du so und blickst erstaunt hinaus? Was kann dich in der Dämmerung so ergreifen?“ Genau so fing es an. Also zumindest für Faust aus der gleichnamigen Tragödie von Johann Wolfgang Goethe. Und zurecht kann man sich fragen wohin ihn das geführt hat. Wer Faust nicht kennt oder verdrängt hat, weil man in der Schule dazu genötigt worden ist, dem sei das Zitat erklärt. Das Zitat stammt vom Wagner, dem Schüler von Faust. Beide üben sich mit unterschiedlichem Ziel der Wissenschaft Herr zu werden. Doch was Faust dort in der Dämmerung sieht, wird sein Leben verändern. „Siehst du den schwarzen Hund durch Saat und Stoppel streifen?“, erwidert Faust auf die Frage von Wagner. Es stellt sich heraus, es ist ein schwarzer Pudel. Aber irgend etwas scheint an ihm eigenartig zu sein. So äußert sich Faust: “ Und irr ich nicht, so zieht ein Feuerstrudel auf seinen Pfaden hintendrein.“ Die ganze Situation in welcher der vermeintliche Pudel auf Faust trifft, steckt voller Erzählungen, wie man Hunde früher gesehen hat. „Du siehst! ein Hund, und kein Gespenst ist da. Er knurrt und zweifelt, legt sich auf den Bauch. Er wedelt. Alles Hunde-Brauch.“ Noch wichtiger ist das was Faust im Hunde sieht. „Du hast wohl Recht; ich finde nicht die Spur von einem Geist, und alles ist Dressur.“ Es kommt wie es kommen musste. Faust nimmt den Pudel mit nach Hause und lässt ihn über die Türschwelle in sein Studierzimmer eintretten. „Sei ruhig Pudel! renne nicht hin und wider! An der Schwelle was schnoberst du hier? Lege dich hinter den Ofen nieder, mein bestes Kissen geb ich dir. Wie du draußen auf dem bergigen Wege durch rennen und springen ergetzt uns hast, So nimm nun auch von mir die Pflege, Als ein willkommener Gast.“ Doch dieser Beschreibung fällt es dem Wissenschaftler Faust schwer eine Trennung zwischen Mensch und Hund zu bewahren. „Wir sind gewohnt, dass die Menschen verhöhnen, Was sie nicht verstehen, Dass sie vor dem Guten und Schönen, Das ihnen oft beschwerlich ist, murren; Will es der Hund, wie sie, beknurren? “ Wie sich aber im Verlauf der Nacht rausstellt, ist es kein gewöhnlicher Pudel - es ist Mephisto der Teufel. Nun kann man auf den Gedanken kommen, dass Faust sich mit dem Pudel den Teufel ins Haus geholt hat. Its just a Dog- Es ist nur ein Hund. Okay, vielleicht ist es nicht gerade der Teufel, den man sich ins Haus holt. Es scheint mir aber doch der Fall zu sein, dass uns Hunde - zumindest dienen sie als Mittel dazu - an uns zweifeln lassen sollen. Wenn wir das heutige Bild des Hundes mit dem vom Faust vergleichen, müsste wohl Faust heute verboten werden, weil er den Hund als geistlos bezeichnet. Und doch haben sich bereits die alten Griechen mit den Hunden befasst, doch keiner kam auf diese Ideen, die wir heute von Hunden haben. Es scheint so als hätten wir ganz tief in die Trickkiste gegriffen, um Mephisto noch einmal über unsere Türschwelle laufen zu lassen, obwohl wir wissen, dass es sich nur um einen Hund handelt. Als hätten wir wieder in einen Pakt eingewilligt, der uns zu Verrätern an uns selbst macht, nur um der Lust nachzugehen. Einem Erleben in einer zu grau gewordenen Welt, so dass uns wenigsten der Feuerschweif des Pudels Licht in das Dunkle bringt. Steckt das vielleicht in der Beschreibung des Hundes als „Bester Freund“ oder „Therapeut“. Wir wissen eigentlich, dass etwas schief läuft, schreiben dem Hund aber Eigenschaften zu, um unsere Sehnsucht nicht zu äußern? Die Sehnsucht nach Freundschaft, nach Familie oder gar nach Liebe? Bei der ganzen Verdrängung unserer Bedürfnisse, vergessen wir liebend gerne eine Sache. Es ist nur ein Hund. Vom Hund zum Menschen Wie nah angelehnt meine Versuche vom Hund wieder zum Menschen zu kommen an der Tragödie von Faust ist, habe ich erst gerade begriffen. Denn auch Mephisto hat sich von einem Hund zu einem „Menschen“, also so halb, verwandelt. Oder anders gesehen, kam er nur durch die Gestalt eines Hundes an den Faust heran. Und ich denke, dass dieses Bedürfnis schon immer in mir gesteckt hat. Ich mag Menschen tatsächlich sehr. Ich mag zu was sie fähig sind, ich mag es, sie zu fotografieren und ich liebe zu sehen, wie sie sich entwickeln. Doch für sich selbst machen sie es nicht. Immer wieder stehe ich vor meinen Kunden und würde sie am liebsten schütteln und sie anschreien: „ Es ist nur ein Hund. Wer kümmert sich um dich.“ Es scheint mir als gehen die Menschen in der Illusion vom Hund auf, obwohl sie sich darin immer mehr verlieren. Sie sitzen Nächte vor Videos und Büchern über Hunde. Hören Menschen zu, die ihnen Tipps geben wie sie was und wann mit dem Hund machen müssen. Und ich habe das Gefühl, dass sich diese Menschen nicht einmal mehr als Pudel verkleiden müssen. Wir glauben ihnen, ohne mit der Wimper zu zucken. Als hätten wir bereits mit Blut den Vertrag unterzeichnet, der uns dazu zwingt, es einem imaginären Bild des Hundes recht zu machen und dabei uns selbst aufzugeben. Immer wieder habe ich versucht, aus diesem Kreislauf heraus zu kommen und bin doch immer wieder in die Falle getappt. Menschen sind nun mal Menschen. Sie verstehen die Hunde nicht. Sie verstehen nicht, wie primitiv Hunde sind, weil sie bei dem Begriff primitiv schon Abneigung verspüren. Doch ist es gerade das Primitive, das uns reizen sollte. Das Einfache. Das eben nicht mit dem Menschen gleich zu setzten ist. Doch wir arbeiten täglich daran dieses Primitive zu vernichten und geben uns jedes mal die Schuld, wenn wir der Wunschvorstellung widersprechen, dass wir Lassie und co. nicht richtig behandelt haben. Es ist der Mensch Doch die Wahrheit ist, dass ich noch nie einen Hund wie Lassie gesehen habe, der die Sprache der Menschen versteht und umgekehrt. Ich kennen keinen Hachiko, der immer wieder zum Zug läuft und sein Herrchen abholt. Ehrlich gesagt kenne ich keinen Hund, der ein Held, ein Vorbild oder etwas sein könnte, von dem man etwas lernt, wer man sein kann. Das haben immer wieder Menschen getan. Menschen die über Hunde reden. Aber vor allem Menschen die mit mir geredet haben. Die sich nicht erst als Pudel verkleidet haben, um mich zu täuschen. Und ja es sind verdammt wenige. Mein Bild von Hunden hat sich in den letzten Tage extrem verändert. Es scheint mir so, als hätte ich eine Tür gefunden, die man schwer öffnet, weil man weiß, dass man einen Konflikt eröffnen wird. Aber das Öffnen der Tür hat mir wieder ein Stück mehr Ruhe gegeben. Vielleicht eben durch eine Erkenntnis. Vielleicht müssen wir eben nicht alles über Hunde wissen. Wer weiß schon alles über einen anderen Menschen. Und trotzdem sind wir in der Lage diesen zu lieben. Und auch wenn ich meine Hunde für primitive Geschöpfe halte, macht sie das nicht weniger liebenswürdig. Und erst recht möchte ich sie nicht missen. Aber es nimmt einem eine enorme Last, es immer richtig machen zu müssen. Immerhin sind Hunde so primitiv, dass sie in Konflikte gehen, sich auf die Nase hauen und am Ende des Tages zusammen im Bett kuscheln. Und was soll ich sagen… Die primitiven Konflikte, die ich mit meinen Hunde lebe und erlebe, führen genau zum selben Ergebnis. Manchmal wünschte ich, dass Menschen genau diese primitiven Sachen genau so händeln wie Hunde. Aber scheinbar sind sie dafür zu intelligent.
von Stephan Peukert 28 März, 2024
Als ich anfangen wollte, einen Blog zu schreiben, war mir nicht genau klar, worüber ich schreiben werde. Über Themen die wichtig sind? Über etwas was sich mit Hunden beschäftigt? Oder doch etwas über mich persönlich? In meinen Beratungen und in persönlichen und privaten Gesprächen greife ich nur selten auf eine Theorie zurück, sondern spreche über mich. Das ist auch das Prinzip, dass ich bei meinen Hunden anwende. Der Hund als Symbol des freien Westens In diesem Beitrag entscheide ich mich dazu, über mich zu sprechen. Und Fakt ist, dass ich bei der aktuellen Lage nur sehr wenig Interesse daran habe, etwas über Hunde zu erzählen, während die Welt tobt und wir alle es auf irgend eine Art und Weise merken. Über den Hund zu sprechen, fühlt sich wie ein Versuch an, von dem Abzulenken, über das wir sprechen müssen. Es sieht nicht gut aus. Seit ich Hunde kenne, kritisiere ich ihre Verharmlosung und die Weichspülung von Hunden und die damit verbundene positive Verstärkung. Und das, was ich heute bei den Menschen sehe, ist was ich bei Hunden beobachten kann. Es wird sich bedroht, es werden Zähne gezeigt und es wird abgeschnappt. All das, was wir uns beim Hund schön geredet haben, wird auf einmal immer mehr zur menschlichen Realität. Der Krieg in der Ukraine, der Angriff auf Israel. All das sind wilde Bestien, denen wir keinen Maulkorb aufsetzten können, um sie dann mit Leckerlies zu trainieren. Hier müssen wir uns verteidigen und uns schützen. Nicht um sonst gilt der Hund als ein westliches Symbol. Wenn ein Hund angegriffen wird, ist der erste Instinkt sich zu wehren und eben nicht den Schwanz einzuziehen.
von Stephan Peukert 22 März, 2024
Wenn es um unsere Hunde geht, versuchen wir, uns bestmöglich zu verhalten. Wir wollen fair sein und hoffen mit unserem Verhalten dem Hund ein bestimmtes Gefühl zu vermitteln. Offensichtlich ist der richtige Umgang das größte Streitthema zwischen Menschen, wenn es um ihre Hunde geht. Was viele übersehen, ist das Gespenst das um sich greift und jeden in seinen Bann zieht, der sich vor ihm fürchet. Am Anfang war das Wort. In einem meiner letzten Gespräche habe ich mich mit einer Frau darüber unterhalten, wie wir eigentlich in die Position gekommen sind, dass wir uns so schwer tun, vernünftig miteinander zu reden. Dabei sagte sie etwas wichtiges, was ich ganz genau kenne, es aber wichtig war, mal wieder zu hören. Sie sagte: „Bei uns war es doch vollkommen normal, dass sich vor den Kindern nicht gestritten wurde. Alles ist hinter verschlossener Tür passiert.“. Und heute sollte uns bewusst sein, dass das Gespenst die Tür zugehalten hat. Was das aber mit uns gemacht hat, ist kaum zu verstehen, wenn man das Gespenst leugnet. Ein Kind sitzt in seinem Zimmer, während es auf einmal die Stimmen der Eltern hört. Offensichtlich streiten sie sich. Um genau zu verstehen was da draußen passiert, legt das Kind das Ohr an die Zimmertür, um die Worte der Erwachsenen besser zu verstehen. Und die Worte versteht es. Aber warum sie so gesagt werden, versteht es nicht. Also beschließt das Kind nach dem Rechten zu sehen. Es öffnet die Tür und auf einmal ist Stille. Niemand sagt etwas. Auf das Nachfragen des Kindes, was denn los sei, wird geantwortet: „Nichts. Geh wieder in dein Zimmer spielen.“. Die Tür schließt sich und wieder fangen an Stimmen erst zu flüstern um dann immer lauter zu werden. Hier fängt das Gespenst an, Angst zu machen. Warum reden die Erwachsenen immer hinter verschlossener Tür? Warum hören sie auf, wenn ich zu ihnen komme? Hat es etwas mit mir zu tun? Es muss etwas mit mir zu tun haben! ->Besser wäre es doch gewesen, wenn man über das gesprochen hätte, was man nicht gesagt hat. Die innere Zerissenheit. Sicher wird der ein oder andere merken, dass er in sich uneinig ist. Er sich häufig selbst Fragen stellt über das richtige Verhalten. Darf man das sagen? Sollte man das ansprechen? Oder eben die Frage, wie man richtig mit anderen umgeht. Was natürlich auch den Hund betrifft. Was ist wenn diese innere Zerissenheit nichts anderes ist, als das Gespenst dass in uns spukt. Es uns immer wieder daran erinnert, dass es zwei Welten gibt. Die eine vor der Tür und die andere hinter der Tür. Das was man sagt, ist das, was gelogen ist. Und das was man nicht sagt ist das, was der Wahrheit entspricht. Was hier sehr stark verallgemeinert ist, kommt leider den meisten Kommunikationen sehr nah. Viele haben sich so daran gewöhnt hinter der Tür zu sein, dass sie alles mit sich selbst ausmachen. Denn vor der Tür spricht ja niemand mit ihnen. Dort ist eine Welt, in der man sich nicht die Wahrheit sagt. In dem man sich so verhält, dass man niemanden damit stört, verletzt oder schadet. Die heutige Kommunikation ist häufig in sich Zerissen. Zwischen dem was gesagt wird und dem wie man sich verhält. Damit passt vieles was man sagt, nicht mit dem Verhalten zusammen. Dass uns das alle sehr unsicher macht liegt auf der Hand. Wie im Beispiel des Kindes fragen wir in jedem Gespräch nach, ob wir schuld daran sind, dass mit uns nicht geredet wird. Das sagen wir natürlich nicht mit unseren Worten, was die einfachste Handlung wäre. Wir zeigen es mit unserem Verhalten. Wir sind unsicher im Gespräch, zurückhalten und ängstlich. In dem was wir sagen, kommt das nur für sehr wenige zum Vorschein. Das Wort hat uns Menschen ermöglicht zu täuschen. Unsere Türen brauchen Hundeklappen. Das Kind das sich nun im Zimmer befindet und die Welt vor der Tür nicht mehr versteht, wird durch das was nicht gesagt wurde, immer mehr am Zweck der Kommunikation zweifeln. Warum soll ich überhaupt noch mit anderen reden, wenn sie mir nicht sagen was wirklich los ist. Die logischste Konsequenz die darauf resultiert ist das Prinzip, alles mit sich selbst auszumachen. Wenn niemand mit mir redet, muss ich mit mir reden. Die Natur des Menschen besteht darin, Dinge zu schulen, die für einen nützlich sind und Dinge abzulegen, die einem nichts bringen. Wie sinnig ist es, Kommunikation abzubauen, wenn man nicht über Dinge spricht. Im Sinne des Kindes, dass hinter der verschlossenen Tür sitzt, sehr sinnig. Doch was ist, wenn diese Tür eine Hundeklappe hätte? Natürlich spreche ich jetzt sehr metaphorisch. Aber das Kind hätte jemanden, mit dem es sprechen könnte und der nicht mal eine Antwort erwartet. Was übrigens auch mit einem imaginieren Freund der Fall wäre. Es sind die Versuche mit dem umzugehen, was einem als Kind begegnet. Was es aber lernt ist, alles mit sich selbst auszumachen. Und der Hund wird zum Sinnbild der Einsamkeit und zur Verdeutlichung des Mangels von Kommunikation. Was aber im Hund passiert, ist noch einmal was ganz anderes. Denn in meinen Augen nimmt der Hund all das wahr, was wir nicht sagen. Er sieht oder besser spürt die Konflikte im Raum. Er merkt, wann jemand etwas zurückhält. Und er versteht, dass Streicheln aus unterschiedlichen Intensionen passiert. Kurz gesagt, er kennt das Gespent nicht. Was wir dem Hund aber beibringen wollen ist, dass es dieses Gespenst gibt. Wir wollen, dass der Hund sich äußerlich wie wir Menschen verhält, während uns das, was im Inneren passiert nicht interessiert. Durch diesen Umgang mit dem Hund sorgen wir dafür, dass der Hund in sich genau so zerissen wird, wie wir Menschen. Er soll ein äußerliches Verhalten zeigen, während er im inneren einen Konflikt hat. Er sich aufgrund seines Inneren völlig anders verhalten wollen würde, als es das Außen verlangt. Wir schlagen dem Hund immer wieder die Tür und somit die Kommunikation vor der Nase zu. Und meines Erachtens sollten wir diese Türen mit aller Gewalt eintreten. Hol den Vorschlaghammer! Was für den ein oder anderen zu derb ist, ist nichts anderes als radikale Ehrlichkeit um sich gegen das Gespenst zu wehren, dass einen die ganze Zeit Angst macht. Immer wieder führt man Gespräche mit Menschen währen im Hintergrund immer wieder lästige Gedanken aufkommen, die einem an der Echtheit des Gespräches zweifeln lassen. Doch durch meine Arbeit werden diese Stimmen immer leiser. Weil nur wenige daran zweifeln, dass das was ich sage nicht ehrlich ist. Sie können sich darauf verlassen, dass meine Tür nicht zugeht. Und wenn sie doch mal geschlossen werden muss, werde ich das kommunizieren. Niemand wird bei mir vor einer verschlossenen Tür stehen oder sitzen gelassen und muss es mit sich selbst ausmachen. Ich bin der imaginere Freund, mit dem man alles besprechen kann, auch wenn einem das super unangenehm ist. Auch wenn man Angst davor hat. Denn je mehr man erzählt desto weiter gehen die Türen auf und desto mehr schult man seine Kommunikation, weil sie auf einmal wieder Sinn ergibt. Die Trennung zwischen Worten und Verhalten wird immer kleiner, so dass der Gedanke an der Echtheit des gesagten immer weniger Zweifel hervorruft. Kommunikation und Handlung fangen langsam an wieder übereinzustimmen, was aus einem in sich getrennten Menschen wieder eine Einheit macht. Und diese Einheit kommt dem Hund zu gute. Denn, er muss genau so wenig wie wir Menschen herumrätseln, wer der Mensch denn nun ist. Warum seine Worte nicht zu seinem Verhalten passen. Er sieht jetzt im Verhalten des Menschen seine Worte. Die Angst überwinden. Wir Menschen sprechen immer davon, wie schlimm etwas ist, dass wir in unserer Vergangenheit erlebt haben. Dieses Denken übertragen wir dann natürlich auch auf unsere Hunde und versuchen dem Hund ein gutes Gefühl zu geben, statt mit ihm darüber zu reden, was in uns wirklich passiert. Wir zeigen ein äußerliches Verhalten und halten die Tür permanent zu und Fragen uns, wo unsere Kraft hin ist. Fragen nach der Ursache von Depression, Erschöpfung, Einsamkeit und Gefühlsleere. Wir werden so stark darin im Aushalten. Dabei merken wir nicht, dass wir gar nicht aushalten, sondern wir halten die Tür zu. Und irgendwann sind wir erschöpft. Vielleicht ist dann da noch ein Hund, der sich vor die Tür setzt und diese bewacht und alles wegbellt, was der Tür zu nah kommt. Unsere Hunde beschützen unseren Hof unser Haus und das was wir tief in uns tragen. Aber wer beschützt unsere Hunde davor, genau so zu werden wie wir? Da gibt es niemanden. Nur der, der hinhört und zuhört erkennt das Gespenst das um geht. Sage nicht wer du bist. Niemand darf das wissen. Nicht einmal dein Hund. Und wir stehen da, wie wir uns richtig gegenüber anderen und unserem Hund verhalten sollen. Was die richtige Methode ist? Wozu? Um dem Hund und den Menschen um uns herum weiterhin etwas vorzuspielen. Suchen wir tatsächlich nach der besten Methode um nicht menschlich zu sein. Um uns nicht verletztlich zu zeigen? Mir kommt es ganz so vor, als besteht die beste Methode darin, Menschen beizubringen, wie sie am besten hinter der verschlossnene Tür der Kommunikation überleben. Stell dich ab und pass dich an. Machen doch alle so. Oder? Es gab ein Gespräch zwischen Jespel Juul und einer Mutter, die ihn um Hilfe bat. Sie sagte, dass ihre Kinder sie so sehr genervt haben, dass sie sie angeschrien hat. Nun hatt sie Angst, dass sie ihren Kinder geschadet hat. Er antwortete ihr, dass sie ihren Kindern nicht geschadet habe und einfach nur menschlich war. Am besten solle sie mit ihren Kindern darüber reden. Denn was können unsere Kinder besseres lernen, als menschlich zu sein. Oder anders gesagt, was sollen unsere Hunde besseres lernen, als zu verstehen, wer wir sind.
von Claudia Umbrich- Gastbeitrag 15 März, 2024
Mein Name ist Claudia und das sind meine beiden Hunde Phönix (Wäller) und Melly (rumänischer Straßenhundmix) Durch meinen allerersten Hund Krusty (Australian Shepherd), den ich durch reine Konditionierung und positive Verstärkung erzogen habe, wurden mir die Grenzen dieses Weges aufgezeigt. Immer wenn es um soziale Themen wie z.B. Hundebegegnungen, Interaktionen mit Hund und Menschen ging, zeigte er mir den Stinkefinger nach dem Motto “ wart mal kurz mit deinem Training ich muss das kurz klären und danach können wir gerne wieder mit deinem Ding weitermachen”. Ich versuchte, sämtliche positive Methoden, aber nichts half in diesen Momenten. Es war auch sonst mit ihm wie vor Gericht, alles was du sagst und machst, kann auch gegen dich verwendet werden, er fand so viele Wege die Kommandos auszulegen oder zu hinterfragen, das kann man sich kaum vorstellen. Nach einigen Jahren, kam Melly in unser Leben, die mit dem Training auch so gar nichts anfangen konnte und absolut kein Bock darauf hatte. So kam in mir immer mehr der Gedanke und auch Wunsch auf, es muss doch auch eine natürliche Art geben, mit ihnen zu kommunizieren. Leider verließ uns dann Krusty. Kurze Zeit später, trat Phönix in unser Leben und mit ihm wollte ich alles richtig machen. Ich wollte meine Hunde sie selbst sein lassen, sie nicht dressieren oder vorschreiben, wie sie was machen sollen, sie sollten größtmöglichste Freiheit bekommen und sie sollten ein Mitspracherecht haben. So begab ich mich weiter auf die Suche und probierte viele neue Wege von Menschen, die vorgaben, nur mit ihren Hunden zu kommunizieren, aber ich stellte immer wieder fest, es ist nur eine andere Art von Training und es wurde immer wieder auch mit Bestechung/Lob und Methoden gearbeitet. Es fühlte sich alles nicht mehr gut an und ich kam immer wieder an meine Grenzen, wenn ich es nach den Vorgaben Anderer machte. Bei mir selbst, war ich auch auf der Suche nach mir, nach langen, heftigen gesundheitlichen Beschwerden, bei denen mir die Schulmedizin nicht helfen konnte/wollte, habe ich einen damals anderen, kritischen Weg, der ganzheitlichen Heilkunde eingeschlagen, welcher mich fast vollständig heilte. Ich lernte Körper und Geist nicht getrennt zu betrachten. Danach folgte die Suche nach Hilfe, die ganzen geistigen Blockaden, Themen abzulösen/abzubauen, die nicht zu mir gehören und sich auch teils auf körperlicher Ebene zeigten. Ich nahm sämtliche Hilfe an, egal ob Heiler, spirituelle Meister oder andere Menschen, die sagten, dass sie zu sich selber gefunden haben. Nach einer gewissen Zeit, sagten sie allesamt, sie können mir nun nicht mehr weiterhelfen und ich müsse jetzt doch einfach nur machen. Da kam bei mir aber die Frage auf: "Wenn ich das alles was ich abgelöst habe, nicht bin, wer bin ich denn dann eigentlich?” Ich selbst fand darauf keine Antwort, suchte weiter bis mir irgendwann klar wurde, im Außen werde ich es nicht finden und es wird mir auch niemand außer mir selbst die Frage beantworten können, doch der Zugang zu mir selbst, war blockiert. Ich war mit der Welt überfordert, verunsichert, weil ich oftmals andere Ansichten hatte, als die Mehrheit um mich herum und wenn ich was gesagt habe, fühlte ich mich nicht verstanden und es kam nicht das an, was ich sagen wollte. Dadurch habe ich mich auch immer mehr isoliert und steckte in meinen inneren Monologen. [ ] Dann wurde ich zu Stephan geführt, anders kann ich es nicht sagen. Ich stieß auf ein Video von ihm, hörte kurz rein und schaltete aber ehrlich nach kurzer Zeit ab, weil ich in dem Moment mit den Infos überfordert war. Der Zwiespalt zwischen Hilfe anzunehmen, aber mir soll niemand sagen was ich wie machen soll, tauchte auch wieder auf. Doch das, wovon Stephan sprach, hatte mich innerlich berührt, weil es mir nicht aus dem Kopf ging, und ich hörte mir dann doch weitere Videos und Podcasts von ihm an. All das, brachte mich mehr zum Nachdenken, zum Selbstreflektieren und gab mir auch schon einige Erkenntnisse. Und da war dieses unbekannte, gute Gefühl. Das Wissen, welches ich mir jahrelang mühsam angeeignet und perfektioniert hatte und die Gedanken, die Stephan in mir auslöste, standen sich komplett gegenüber. Also nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und versuchte alles Wissen über Bord zu werfen und alle Begriffe/Wörter/Werte/Glaubenssätze nocheinmal neu zu überdenken. Doch in gewissen Punkten zu mir selbst und den Umgang mit meinen Hunden, kam ich immer in eine Gedankenschlaufe, die ich selbst nicht lösen konnte. Durch vorangegangene Erfahrungen, hatte ich kein wirkliches Vertrauen mehr in Menschen, die irgendwas erzählten, doch bei ihm hatte ich bei den Videos schon ein vertrautes Gefühl, er klang ehrlich und bei vielem, wovon er sprach, kam ein inneres ja dazu, weil ich es insgeheim teils auch so sah, aber mich niemals getraut hätte, nach außen zu vertreten. Also nahm ich persönlich zu ihm Kontakt auf und nach dem Erstgespräch, das sich nicht nur um Hunde handelte, ging es mir schon viel besser. Es war ein freudiges Gefühl von Verbundenheit und endlich jemanden gefunden zu haben, bei dem ich mich verstanden gefühlt habe und eine innere Gewissheit, dass er mir weiterhelfen kann. Obwohl ich zu dem Zeitpunkt keine Vorstellung davon hatte, wie. Danach stand für mich felsenfest fest - ich möchte das Online-Seminar mit ihm machen, um zu sehen, wohin die Reise geht. Wir starteten die Woche darauf am Mittwoch. Schnell waren wir uns einig, dass zwischen mir und meinen Hunden, das totale Chaos herrscht. Wenn wir spazieren gegangen sind, hat jeder irgendwas anderes gemacht. Phönix ist wie ein bekloppter, unansprechbarer Junkie durch die Gegend gerannt, ganz nach dem Motto “ich muss ..., ich muss ..., ich muss ...” auch in großer Entfernung und hat auch gejagt, sowohl Spuren als auch Wild und Melly hat oftmals einfach mitgemacht oder ihn noch dazu angestiftet. Melly war vom Verhalten sonst nicht so auffällig, da sie ein komplett anderer Typ ist - stabiler und sie hat mit ihrem Verhalten auch nicht so viele Emotionen in mir ausgelöst. Ich fühlte mich bei den Spaziergängen, wie das fünfte Rad am Wagen, nicht wahrgenommen, nicht respektiert, von Kommunikation keine Spur. Klar, ich habe auch immer alles nur für die Hunde gemacht, dass es ihnen gut geht und was einem so alles von außen eingetrichtert wird um dort meine Anerkennung, Zuspruch und Zuneigung/”Liebe” zu bekommen. Die Hunde brauchen eine Aufgabe, Führung, Erziehung, viel Auslauf und diesen ganzen anderen Unsinn. Nach mir, habe ich nie gefragt oder wurde zumindest nicht gefragt, wie es mir dabei eigentlich geht. Denn mich gab es nicht. Das war bei mir auch nicht nur mit den Hunden so, sondern auch im Umgang mit Menschen oder anderen Tieren. Ich habe immer alles für andere gemacht aber fast nie für mich und dafür immer Ausreden gefunden oder mich mit den Anliegen anderer ausführlich befasst. Wir sprachen unter anderem auch darüber, wie Phönix Zuhause ist und eigentlich fand ich ihn da eher unauffällig, Stephan brachte mich auf den Gedanken, ob das wirklich so ist und so war eine Aufgabe, ihm alle Plätze, außer seinem Bettchen, erstmal für tabu zu erklären. Dürfte ja kein Problem sein, wenn er damit klarkommt. Am ersten Abend dann gleich umgesetzt, zeigte sich schnell, was ich diesem Hund mit meiner Art immer alles im Guten und in Harmonie regeln zu wollen gemacht hatte, er legte ein Verhalten hin wie ein Junkie auf kaltem Entzug, aber er nahm es dennoch auch dankend an, wie sich nach einiger Zeit und in den folgenden Tagen bis jetzt zeigt. Endlich konnte dieser Hund nach Jahren mal wirklich zur Ruhe kommen und sich ausruhen, was er vorher so nie getan hatte, wenn er jetzt liegt, kann man sogar den Unterschied an seinem Körper fühlen, so entspannt, springt nicht bei jedem Geräusch auf und chillt zuhause einfach mal sein Leben. Ich hatte Tränen in den Augen vor Freude für ihn und Traurigkeit was ich ihm da mit meiner falsch verstandenen Tierliebe, die einem von außen eingetrichtert und konditioniert wurde, angetan habe. Krasses Erlebnis. Wir gingen Schritt für Schritt weiter und dadurch kam auch mein Chaos im Kopf und die Blockaden zum Hervorschein. Durch mein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl, konnte ich auch keine eigenen Werte definieren bzw nur so, wie sie mir von außen beigebracht wurden. Es fiel mir schwer, offen zu reden und mein Kopf rauchte täglich. In den Gesprächen mit Stephan führte er mich begleitend zu meinen Lösungen oder zeigt mir, dass manche Gedanken in einer Sackgasse enden und nicht zu halten waren und von Tag zu Tag löste sich immer mehr. Es kamen immer mehr Erkenntnisse durch die Erfahrungen, die ich mit meinen Hunden dazu jeden Tag machte. Ich habe meine Hunde vor allem Phönix komplett falsch eingeschätzt, denn immer mehr kam ein total anderer Hund zum Vorschein. Ich dachte, er hat halt viel Bewegungsdrang, ist entdeckungsfreudig und halt ein Arsch. Doch er ist ein komplett unsicherer Typ, der dadurch, dass er keine Resonanz von mir bekommen hatte, wie ein Junkie, der meinte er müsse alles machen, war damit aber komplett überfordert und dadurch komplett durchgeknallt. Melly hat das Verhalten gezeigt, dass sie tut, was sie tun will und sich dann auch von Phönix mitziehen lässt, weil ich für sie auch nicht hilfreich war. Ich lernte von Tag zu Tag mehr zu mir zu stehen und dies auch mitzuteilen. Am Anfang musste ich sogar meine Gedanken öfters korrigieren als die Hunde. Von Sonntag auf Montag kam dann vieles zusammen durch die Erfahrungen mit meinen Hunden, die Fragen an mich selbst, die ich nun ehrlich beantwortete, Selbstreflektionen und sich öffnen, für neue Gedanken/Ansichten, hatte ich einen kompletten Durchbruch zu mir selbst und meinem Kern, das erste Mal. Ein immer noch unbeschreibliches und überwältigendes Gefühl kaum in Worte zu fassen. Noch nie hatte ich so ein Gefühl von Selbstwert, wahrem Stolz und wahrer Freude über mich, ich saß daran und mir liefen die Tränen vor Glück. Am Montag folgten dann eine Erkenntnis nach der anderen, Glaubenssätze konnte ich einfach aus meinem Kopf streichen und meine Lebensansicht drehte sich komplett. Sämtliche Mauern und Ketten, die ich aufgebaut und angelegt hatte, wurden gesprengt. Ich feiere seitdem täglich dieses neue Lebensgefühl und bin so dankbar. Dieses Gefühl nimmt mir keiner mehr. Der Körper folgt dem Geist. Nach diesem kompletten Durchbruch im Geist, folgte nun genauso mein Körper. Als ich Dienstag morgens aufwachte, war mir übel, ich hatte Durchfall, mir war warm und kalt, ich hatte Muskelschmerzen und irgendwie tat mir alles weh. Ich nahm mir diesen Tag frei, denn an Arbeit war so gar nicht zu denken. Den ganzen Tag, habe ich eigentlich nur geschlafen, im Kopf weiterhin gefeiert, aber mir war klar, ich muss meinem Körper nun auch einfach Zeit geben, das alles zu verarbeiten und er brauchte auch noch einige Tage dafür. Ich hatte drei Tage lang Muskelkater wie noch nie und ich habe schon exzessiv Sport gemacht in meinem Leben. Teils hatte ich Kopfschmerzen oder mir war etwas schwindelig und auch meine Verdauung brauchte noch einige Tage, um im wahrsten Sinne des Wortes, alles Erlebte zu verdauen. Meinem Geist ging es weiterhin super, ich hatte auf einmal so eine Ruhe im Kopf, so das ich einfach nichts mehr gedacht habe. Davon hatte ich schon mal von Anderen gehört, aber ich habe vorher immer alles ins Kleinste zerdacht und das gepaart mit meinem Perfektionismus, der das Zerdachte nochmals zerdachte, alsonkann man sich vorstellen, was in meinem Kopf so alles abging. Ich hatte schon früher bei anderen Behandlungen/Gesprächen/Sitzungen die Erfahrung gemacht, dass es einem danach auch mal für ein paar Tage gut geht, aber dann hat es einen alles wieder eingeholt und im Grunde hat sich nichts verändert. Jetzt ist mir klar geworden, es war nur ein Kratzen an der Oberfläche oder ein Verschieben, aber dieses Erlebnis mit Stephan, hat mich echt zu meinem Kern gebracht. Mir geht es seit dem Durchbruch immer noch so, dass ich einfach überwältigt bin. Es fühlt sich so gut an und ich feiere es jeden Tag. Ich sehe das Leben nun mit anderen Augen und von einem neuen Standpunkt aus. Ich freue mich, das Leben neu zu entdecken und Erfahrungen jeglicher Art zu machen und daraus zu lernen, mit Menschen wieder zu kommunizieren, sich selber auszuprobieren. Einfach mal machen und dann sehen was passiert und auch dann erst darüber nachzudenken, was das vielleicht in mir auslöst und warum das so ist und nicht schon vorher alles zu zerdenken, was wirklich nichts bringt. Vor Konflikten nicht zu flüchten. Auch mal was falsch zu machen, ohne Scham oder negativer Bewertung zu mir. Nun kann alles sein, aber nichts muss. Darüber was andere Leute über mich denken, mache ich mir keine Gedanken mehr, wenn dann können wir gerne darüber reden. Fehler zu machen und auch mal was nicht zu wissen, ist vollkommen okay. „Ich weiß nun, dass ich nichts weiß“. Auch die Beziehung zu meinen Hunden hat sich geändert, sie haben mir auch deutlich gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin, denn sie nehmen das neue Leben und mich an, sonst würden sie, jetzt erst recht, wegrennen. Sie nehmen mich wahr und wir kommen immer mehr ins Gespräch. Klar, war am Anfang für uns vieles neu und anders, so wie ich sie falsch eingeschätzt habe und mich selbst immer verstellt habe, lernen sie mich neu kennen, aber das hat mir auch das gezeigt, was dieses Chaos bei mir und auch bei ihnen verursacht hat. Gerade in dieser Übergangszeit, in der immer wieder alte, jahrelange Gewohnheiten oder Emotionen aufploppen oder auch neue Themen, habe ich durch mein Selbstwertgefühl einen sicheren Boden, der mich immer wieder auffängt und dann auch den Anfang vorgibt, von dem aus ich immer wieder starten oder darüber nachdenken kann. Meine Hunde zeigen mir auch gleich, wenn ich nicht klar kommuniziere und mit meinem Verhalten nicht im Einklang mit der Emotion steht. Wir probieren uns aus und sehen was funktioniert und was nicht. Sie sagen mehr denn je zu mir, obwohl ich ihnen „einfach nur” nein sage und für mich einstehe. Sie nehmen es dankend an und wir lernen uns jeden Tag besser kennen und verstehen. Sogar mein Pferd Lycka ein charakterstarkes Pferd mit einem hohen Selbstwertgefühl hat die Veränderung mit freudigen Bocksprüngen gefeiert und wir arbeiten auf einer ganz anderen Ebene zusammen, sie zeigt auch, dass wir nun anders, aber so viel besser, miteinander kommunizieren und auch sie nimmt es dankend an. Die Gespräche mit meinem Umfeld wurden auch anders, ich freue mich wieder mit Menschen zu reden und auch hier meine Erfahrungen zu machen. Einfach mal raushauen und schauen was passiert oder was für eine Resonanz kommt. Oftmals kommen Sätze aus meinem Mund, bei denen ich danach denke "wow wer bist du denn, der das gesagt hat?" Nun kann ich meine Suche erfolgreich beenden: Ja es gibt einen Weg, natürlich sozial zu kommunizieren. Es war kein einfacher Weg, aber es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Stephan ist so ein interessanter- und vor allem von Herzen ehrlicher Mensch. Ich freue mich, ihn kennengelernt zu haben. Er hat so eine großartige Gabe, dich an deinem Punkt, an dem du feststeckst, abzuholen und einem zu sich selbst zu führen ohne Vorgaben zu machen, das gleiche auch in den Beziehungen, zu deinen Hunden oder zu anderen Menschen. Ich bin Stephan so von Herzen dankbar, dass er mich auf diesem Weg begleitet und mir geholfen hat. Auch meinen Tieren und mir selbst bin ich dankbar, nie aufgegeben zu haben.
von Stephan Peukert 12 März, 2024
Die Kunst sich nicht im Außen zu verlieren. Hundehaltung steckt in einer Krise. Diese lässt sich allerdings nicht nur auf den Umgang mit Hunden reduzieren, sondern ist zum normalem Standard des heutigen Menschen geworden. Diese Krise besteht im Konflikt zwischen den Innen und der Außenwelt. Warum spreche ich davon, dass die Hundewelt in einer Krise steckt? Ich erinner mich noch ganz genau an die Zeit in der ich in einer Hundepension gearbeitet habe. Ich hatte die Möglichkeit viel Zeit mit Hunden zu verbringen und was ich damit meine ist, dass es nur mich und die Hunde gab. Kein Handy, kein Internet und keine anderen Menschen die in das rein geredet haben was ich tatsächlich beobachten konnte. Und bis heute ist dies eine Grundlage aus der ich die Kraft schöpfe das zu tun was ich mache. Das beobachten der Hunde war für mich der Moment um zur Ruhe zu kommen. Denn hier zählte einfach nur der Moment und was er in mir auslöste. Am Anfang hatte ich keine Ahnung von Hunden. In mir gab es kein gelerntes Wissen, welches ich von jemanden hatte der es mir erzählte. Ich hatte einzig und allein die Hunde von denen das Verhalten ausging über das ich nachgedacht habe. Und die Bewertung ging ausschließlich von mir und den Hunden aus. Das Beobachten von Hunden ist eine Form der Therapie um bei sich anzukommen. Nun waren das bei weitem nicht nur schöne Momente, ganz im Gegenteil. Durch meine Unwissenheit war ich absolut mit mir selbst konfrontiert. Mit meinen Ängsten, mit meiner Wut wenn die Hunde mal wieder ins unaufhörliche Bellen verfielen, mit der Freunde wenn sie zusammen rum rannten und mit der Unsicherheit, ob dieses Verhalten okay ist oder ob es nicht doch in einer Prügelei endet. Der Kontakt zu den Hunden hat all meine Emotionen bedient und mich in der Unsicherheit stehen gelassen wie ich sie empfunden habe. Niemand war da der mir diese Emotionen abgenommen hat und niemand war da der zur Not hätte eingreifen können. Ich war ganz auf mich allein gestellt. Und das war einer der besten Erfahrungen die ich in meinen Leben machen konnte. Denn genau hier war ich zu Hause. Ich war wirklich in meinem Innen. Der Vergleich mit anderen macht aus uns und unseren Hunden nur Kopien. Heute ist es ganz anders. Kaum jemand hat die Zeit sich so intensiv mit sich selbst auseinander zu setzten. Niemand lernt einen Hund oder einen Menschen kennen in dem man sich darüber unterhält was er in einen auslöst. Viel mehr wird sich auf das richtige Verhalten konzentriert. Wie muss ich mich verhalten, dass mein Gegenüber mich mag oder der Hund sich vernünftig verhält. Dadurch das wir mit Videos über Hunde komplett überflutet werden richtet sich unser Fokus wie bei allen anderen immer mehr in das Außen. Wir bewerten die Welt nicht mehr aufgrund dessen was sie mit uns macht, sondern was sie von uns verlangt. Die Ideen die in unseren Köpfen entstehen, wie wir zu sein haben, entstehen nicht in uns. Sie kommen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit von Außen. Das betrifft auch den Umgang mit und unser Verständnis vom Hund. Das Kennenlernen unseres Hundes, was automatisch mit dem kennenlernen von uns selbst verbunden ist, wird durch ein Wissen von externen Personen wie Hundetrainern oder Coaches ersetzt. Es bleibt kaum Zeit für einen Prozess in dem wir aktiv unsere Emotionen verarbeiten und uns damit auseinandersetzten können. Alles lenkt uns davon ab uns mit uns selbst zu beschäftigen. Statt uns mit uns selbst zu befassen hören wir anderen zu, was sie über uns sagen könnten. Dies lenkt den Fokus von Innen nach Außen und unterbricht den Prozess des Kennenlernens. Es gab eine Zeit in der wir uns intensiv mit Dingen beschäftigt habe. Und zwar davor, während dessen und danach. Heute fällt das danach überwiegend weg, weil wir uns schon wieder mit etwas Neuem beschäftigen, was im Außen statt findet. Der Prozess der Selbsterkenntnis dauert zu lange um sich darauf konzentrieren zu können. Die Idee des Hundetrainings ist ebenfalls ein großer Teil davon, um sich dieser Selbsterkenntnis zu entziehen. Denn der Hundetrainer ist das Außen, auf das der Hundehalter reagiert. Nicht auf den Hund. Nicht auf die eigenen Emotionen. Nicht auf das was in ihm im Innen passiert. Nicht nur das, der Fokus liegt am Ende immer wieder auf dem Hund. Und damit wird der Fokus auf das Außen immer wieder reproduziert und verstärkt. Folglich kommt ein Hundehalter mit dem Problem zu stark im Außen zu sein zum Hundetrainer. Dieser nutzt dieses Problem und wird zum Außen des Hundehalters und gibt vor wie man sich richtig verhält und wie man richtig mit dem Hund trainiert. Schaut man sich dann das heutige Hundetraining an, haben selbst die Hundetrainer das selbe Problem, sich entsprechend der Außenwelt zu verhalten. Wer soll hier also wem helfen? Beobachten wir dann die Hunde erkennen wir, dass ein Hund sich aus sich heraus verhält. Er hat nicht die kognitive Leistung sich für jemand anderen zu verhalten. Ein Hund denkt also nicht darüber nach wie er sich wegen wem zu verhalten hat. Man kann seinem Hund also nicht sagen das er aufhören soll an der Leine zu eskalieren, in dem man ihn darauf hinweißt was die anderen Denken könnten. Das funktioniert nur beim Menschen. „Was sollen die anderen Denken, wenn du dich so verhältst.“ Das heißt natürlich nicht, dass Hunde schon wissen bei wem sie sich wie zu Verhalten haben. Das aber resultiert aus der Erfahrung, die sie mit der Umwelt machen durften. Nicht aus einem Denken heraus. Hunde werden dem Menschen immer ähnlicher, denn beide sind außer sich. Es scheint mir zumindest ziemlich offensichtlich zu sein, dass wir heutzutage den Mensch als auch den Hund um seine Erfahrungen bringen. Denn dazu gehören eben auch die negativen Erfahrungen. Auf der Hundewiese alleine unter Hunden zu sein, war ganz gewiss keine positive Erfahrung. Das wurde sie erst dadurch, in dem ich die negative durchleben konnte und schauen konnte, was sie mit mir macht. Deswegen bin ich ein Befürworter von Konflikten und Streits die sowohl den Hund als auch den Menschen mit sich selbst konfrontieren. Das haben mir Hunde gezeigt weil ich es durch sie selbst erlebt habe. Die Menschen heute verbieten sich ihre Gefühle und Gedanken über ihren Hund, weil sie sich vom Außen bestimmen lassen. Man darf doch seinen Hund nicht blöd finden heißt es dann ganz schnell. Oder wie kannst du meinen Hund als Arschloch bezeichnen. Die einfache Antwort darauf ist, dass er eines ist, weil er sich genau so verhält. Und das kann man nur erkennen, wenn man sich von der Vorstellung die im Außen existiert löst und wirklich in sich rein hört und erkennt wie blöd der eigene Hund mit einen umgeht. Vor allem aber wie man mit sich selbst umgeht. Das Außen kann dir nicht sagen, wer du bist. Die Idee im Außen die Antwort auf die Fragen zu bekommen die uns im Innen beschäftigen ist folglich eine Illusion. Der Glaube, dass wenn du was in deinem Außen veränderst, mache dich glücklicher oder erfolgreicher, ist ein Trugschluss. Das Gute und das was dich ausmacht kommt von dir selbst. Und so lange du dir sagen lässt, was dein selbst ist und wie das auszusehen hat, bist du eben nicht du selbst sondern nur das was du von anderen gehört hast. Ein anderer Partner, ein neues Outfit, das neuste Handy, die neueste Denkweise oder eines der angesagtesten Produkte macht dich nicht glücklicher wenn du dich immer weiter am Außen orientierst. Im Gegenteil. Wenn du nicht herausfindest wer du bist,wirst du ewig den Dingen hinterher rennen, die dich nicht ausmachen. Darunter leidet dein Selbstwert und dein Gefühl wird immer negativer weil du dich immer weiter von dir entfernst. Deswegen ist es meine Aufgabe als Mentor dich zu findet und dich wieder mit dir selbst zu konfrontieren. Ich möchte dein Innen reanimieren so dass du deinen Fokus darauf richten kannst. Und dafür kann mir dein Hund helfen. Denn er ist derjenige, der extrem viel in dir auslösen kann. Du musst nur zuhören. Und zwar nicht dem Hund, sondern dir selbst.
von Stephan Peukert 06 März, 2024
Wann hast du dich das letzte mal gefragt, wie ein Miteinander aussehen sollte? Heute spielen die Begriffe Individualität, Gleichheit, Harmonie oder gewaltfreies Hundetraining eine übergeordnete Rolle, wer diese Werte nicht in den ersten zwei Sätzen auf seiner Homepage oder in seiner Instabio stehen hat, kann kein guter Mensch sein. Allein durch diese Tatsache zeichnet sich ab, dass die oben genannten Begriffe mehr als „Kampfbegriffe“ einer Vorstellung des Miteinanders verstanden werden dürfen. Eine Wunschvorstellung, in der alle gleich sind und individuell sein dürfen. Wer den Widerspruch nicht erkennt, ist vielleicht mittendrin statt nur dabei. Einige sind Gleich andere sind gleicher. In der Fabel „Animal Farm“ von Georg Orwell sind alle Tiere gleich. Sie leben auf einer Farm, die von Menschen geführt werden. Hier ist eine Ungleichheit zu vernehmen. Während die Menschen die Farm führen, arbeiten die Tiere sich Pfoten Wund und erhalten gerade genug zu Fressen, dass es für das Leben reicht. Das gefällt den Tieren nicht. Sie wollen Gleichheit. Sie rebellieren gegen die Menschen und starten eine Revolution auf der Farm. Mit dem Erfolg der Revolution sind jetzt Tiere an der Macht. Die Farm wird umbenannt und heißt ab sofort „Die Farm der Tiere“. Bald stellt sich jedoch heraus, dass es untern den gleichen Tieren eine Gruppe gibt, die sich noch gleicher sind als die anderen Tieren. Dass sind die Schweine. Diese waren von Anfang an in die Revolution für Gerechtigkeit involviert. Nun leben sie in den Häusern der Menschen und fangen immer mehr an, sich zu benehmen wie der Mensch. Sie fangen an auf zwei Beinen zu laufen und es dauert nicht lange und sie gehen Geschäfte mit den Menschen ein. Allen anderen Tieren geht es wie vorher, wenn nicht sogar noch schlechter, weil sie ihres Gleichen vertraut haben und dafür mehr in Kauf genommen haben. Für mehr Gerechtigkeit und Gleichheit. Spannend ist, dass solch ein Buch wie „Animal Farm“ in politischen Systemen verboten wurde. Widerspricht das dann nicht der Individualität? Individualität ist ein ähnlicher „Kampfbegriff“, wie der der Gleichheit. Zumindest kann es zu solch einem Begriff werden. Individulalität kann in zwei Richtungen gelesen werden. Zum einen kann es als ein Recht gelesen werden, individuell zu sein. Auf der anderen Seite können wir aber auch eine Gesellschaftliche Pflicht erkennen, die Individualität ermöglichen sollten. Erste Version der Individualität wir zu einem „Kampfbegriff“, in der die eigene Individualität immer mehr zählt, als die von anderen. Wie mit der Gleichheit auf der Farm der Tiere wird Individualität zu einem Zweck, die eigenen Interessen durchzusetzten. Emotionen sind ein politisches Instrument geworden. Hinter der Individualität, der Gleichheit und der Harmonie verstecken sich die wirklichen Probleme. Es sind die Emotionen. Wir leben gerade in einer hoch emotionalisierten Welt. Menschen verlieren den Überblick über die Weltereignisse und lassen sich durch Emotionen zu Meinungen bewegen, ohne dass sie nur im Ansatz diese in Frage stellen. Wir bewerten unsere Gesellschaft aktuell aus den Emotionen nicht aus dem Verstand. In solch einer Gesellschaft lassen sich Strukturen und Beziehungen leichter verändern, als in einer Gesellschaft, die aus Werten heraus funktioniert. Das merken wir nicht nur am Miteinander der Menschen, sondern auch an der Form der geführten Beziehungen. Emotionen bestimmen das Miteinander. Jeder soll sich wohlfühlen. Doch gerade im Miteinander mit anderen Menschen kommt es leider zu unerwünschten Konflikten. Deswegen ist man entweder in seiner sozialen Gruppe, die weitestgehend alle gleich denken oder wir vereinsamen, weil es doch besser alleine ist, als in schlechter Gesellschaft. Letzteres scheint mir allerdings noch das vernünftigste Gegengewicht zur emotionalisierten Welt zu sein. Wer fühlt und nicht denkt, ist gefährlich. Er stellt das eigene Wohlergehen immer über ein aus der Vernunft entwickeltes Miteinander. Hunde erziehen Emotionen und kein Verhalten. Wie sieht das aber in der Hundwelt aus. Damit meine ich natürlich das Verhalten der Hunde untereinander und nicht der Menschen die Hunde besitzen. Denn wir Menschen übertragen die Welt der Emotionen zu gerne auf die Hunde. Deswegen wollen wir ja auch positiv trainieren, anstatt unseren Verstand zu benutzen und den Hunden zuzuhören. Uns ist es lieber, wenn wir uns mit dem was wir tun gut fühlen, anstatt zu erkennen, dass ein Mensch oder ein Hund der nur aus seiner Emotion herraus handelt gefährlich für das Miteinander wird. Unter Hunden gibt es soziale Spielregeln, die sich am besten an einem Ameisenhaufen erklären lassen. In der Kolonie der Ameisen weiß jeder, wie er sich zu verhalten hat. Das Ganze wird aber nicht von einem Machtverhältnis entschieden, sondern resultiert aus dem, der individuellen Ameise entspringenden Fähigkeiten. Natürlich darf man sich hier Fragen, ob es von der Natur genau so vorgehensehen ist oder ob diese Herachie der Kolonie nicht einfach eine Bedingung ihrer Existenz darstellt. Denn genau das sind die Fragen, die wir aufgrund der Kampfbegriffe nicht mehr stellen dürfen. Am Ende ist bei den Ameisen ein Verhalten das wichtigste. - Kommt es zu einer Gefahrensituation halten sie zusammen weil sie wissen, dass sie einander brauchen. Der heutige Mensch glaubt tatsächlich, dass er nur sich selbst benötigt. Im Luxus aufgewachsen steht ihm alles zur Verfügung ohne dafür die Prozesse des Entstehens zu verstehen. Er ist somit mehr in der Vorstellung der Welt verankert, als in der wirklichen Geschichte ihrer Entstehung. Kurz gesagt ist der Mensch eben im Hier und Jetzt und verschließt sich vor dem Davor und danach. Eigentlich macht er genau das, was wir Hunden immer zu schreiben. Da irren wir gewaltig. Die soziale Natur des Hundes. Denn dem Hund geht es nicht um das Hier und Jetzt. Ihm geht es um das soziale Gefüge in der er die Klarheit des Miteinanders findet, durch dass er sich selbst definieren kann. Dieses soziale Gefüge macht aus individuellen Hunden ein Teil eines sozialen Ganzen. Aus diesem sozialen Gefüge ergibt sich eben, dass Hunde nicht gleich sind. Auch das erkennen wir an den biologischen Voraussetzungen der Hunde, auf die der Mensch durch seine Emotionalität natürlich durch Zucht gewaltig eingewirkt hat. Den Menschen ging es nicht um den Hund. Das ging es ihm meines erachtens noch nie. Ihm geht es um die Befriedigung der eigenen Emotion und dem Recht als Mensch alles zu sein was man will. Und damit auch Hundehalter einer Qualzucht. In diesem Verhalten und Denken steckt aber die Verleugnung einer sozialen Natur. Diese findet fernab der Idee von Leinenführigkeit, Hundetraining oder bedürfnisorientierter Erziehung statt. Die soziale Natur erkennt die Fähigkeiten des Hundes. Seine Schwächen und seine Stärken, seine Grenzen und seine daraus entstehenden Möglichkeiten. Sie stellt Emotion dadurch nicht an erste Stelle. Sie sind verbunden mit den Fähigkeiten ein Teil der Persönlichkeit, die in Verbindung mit der sozialen Natur gebracht werden sollten. Ein sensibler Hund oder Menschen ist eben der beste Melder für Unstimmigkeiten im sozialen Miteinander. Ein emotional kühlerer Mensch oder Hund kann sich dadurch besser in Konflikten behaupten. Durch die Individualität haben wir uns an den Gedanken gewöhnt, dass wir Menschen und unsere Hunde alles können müssen, was sonst eine gesamte Gemeinschaft ermöglicht hat. Hunde wissen das nocht. In ihnen steckt die soziale Natur, dass wir nur als Gemeinschaft überleben können. Und diese Gemeinschaft braucht den Wert, dass sich in ihr individuelle Fähigkeiten ausleben dürfen, da sie zum Wohl der Gemeinschaft sind. Hunde die anschlagen geben dir Ruhe. So sind eben die Eigenschaften und Fähigkeiten mancher Hunde kaum noch mit der Gesellschaft in Verbindung zu bringen. Man stelle sich nur mal den Kangal vor, der eine Herde bewacht und bei Wolfsichtung in den Angriffsmodus geht. Dieses Verhalten ist die soziale Natur, da diese Hunde diese Fähigkeiten mit sich bringen. Und das ist der Schutz der Gemeinschaft. Das Hüten eines Border Collies hingegen ist kaum eine soziale Fähigkeit. Den hier wird er von Außen gesteuert. Natürlich kann hier die soziale Natur der Ruhe nach innen eine Rolle spielen, weswegen Hunde anfangen die Familie zu „hüten“. Was sie nicht machen. Denn sie sind in einer Unruhe, die ihre soziale Natur gefährdet und sie werden deswegen immer empfänglicher für Unruhe, die sie eigentlich selbst beseitigen würden. Unser Denken von Hunderassen hat die Idee der sozialen Natur komplett lahm gelegt. Dass dadurch unzählig vielen Möglichkeiten ein Spielraum gelassen wurde, nennt sich heute Diversität. Wenn man den Gedanken die ich hier schreibe jetzt folgen würde, ist Diversität die Folge eines „Indentitäts-Verlustes“. Je weniger wir wissen wer wir sind, desto mehr sind wir mit uns überfordert weil wir alles sein können. So wird es uns zumindest eingeredet. In dieser Welt werden aus Mördern Freiheitskämpfer, aus Hunden die besten Freunde des Menschen, aus Freiheit Anpassung und aus Emotionen Machtinstrumente. Die verlorenen Freiheit. Statt sich den Hunden anzuschließen im Sinne einer sozialen Struktur, verlieren wir uns darin unsere Umwelt, also den Hund und uns selbst immer wieder zu verändern und zu optimieren. Ihn noch besser an eine Welt anzupassen, in der man nur dann einen Wert hat, wenn man sich auf die Spielregeln von Individualität, Gleichheit und Emotionen einlässt. Findet man in deinen Aussagen Ideen oder Handlungen, die diesem Prinzip widersprechen, bist du der Gegner. Der Hund der Hunde beim „Spielen“ unterbricht und sie zur Ruhe bringt, ist der Störenfried. Der Hund, der an der Leine andere Hunde anpöpelt ist das Problem. Es ist als würden wir am Hund trainieren, was wir versuchen am Menschen umzusetzten. Wir wollen keine Hunde und kein soziales Miteinander mit Konflikten. Wir wollen eine kalte Welt in der jegliche Freude der Anpassung gewichen ist, damit kein Konflikt die Harmonie stören kann, die es gilt für das richtige Ziel aufrecht zu halten. So wurde aus den Regeln der Tiere auf der „Animal Farm“: 1. Alles, was auf zwei Beinen geht, ist ein Feind. 2. Alles, was auf vier Beinen geht oder Flügel hat, ist ein Freund. 3. Kein Tier soll Kleider tragen. 4. Kein Tier soll in einem Bett schlafen. 5. Kein Tier soll Alkohol trinken. 6. Kein Tier soll ein anderes Tier töten. 7. Alle Tiere sind gleich. letzten endes nur noch: „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.“
von Stephan Peukert 02 März, 2024
Der größte Konflikt in der Beziehung zwischen Mensch und Hund. "Mein Hund zieht an der Leine. Flippt in Hundebegegnungen aus. Bekommt von anderen Hunde immer wieder eine Ansage. Und irgendwann hat es mir gereicht. Dann bin ich auf ihn zu, wollte ihm deutlich sagen, dass es so nicht geht und dann hat er mich angeknurrt. Ich habe sofort gedacht, was ich denn falsch mache. " In dieser Geschichte einer Kundin steckt mehr, als man auf den ersten Blickt sehen kann. Auf der einen Seite sehen wir den Umgang des Menschen mit dem Hund und auf der anderen Seite sehen wir, wie derselbe Hund von anderen Hunden wahrgenommen wird. Und genau darin steckt der größte Konflikt in der Beziehung zwischen Mensch und Hund. Dieser Konflikt befindet sich nicht nur zwischen einem Hund und seinen Menschen. Er ist viel mehr ein gesellschaftlicher Konflikt, der Generationen, Meinungen und Menschen spaltet. Das Ganze kann man als eine gesellschaftliche Verschiebung beschreiben, in der man von einem menschlichen Miteinander zu einem von Emotionen bestimmten Denken bzw. Fühlen übergegangen ist. Kein Stress, keine negativen Erfahrungen, dafür jede Menge Safe Space. In dieser Entwicklung verschieben sich nicht nur die Meinungen, sondern auch die Verhältnisse und Strukturen. War es früher derjenige mit dem meisten Wissen, der besten Kompetenz und dem sichtlichen Erfolg seines Handelns, der das Sagen hatte, ist es heute derjenige, der am lautesten uns stärksten fühlt. Erfahrung, Wissen und Kompetenz stehen einer Diskussion mit Gefühlen gegenüber, die sie nur verlieren können. Denn wer fühlt, hat recht. Und wer sich schlecht fühlt, hat am meisten recht. Das Ergebnis sind Menschen, die in ihrem Handeln immer darauf achten, niemanden zu verletzten. Sie passen auf, was sie sagen und versuchen Konflikte mit anderen Menschen (Emotionen) zu vermeiden. An dieser Stelle sei gesagt, dass ein Handeln, ohne jemand verletzten zu wollen zu einem menschlichen Prinzip gehören sollte. Doch verletzten wird für die meisten heute als eine emotionale Kränkung definiert, die durch mein Verhalten ausgelöst wird, indem sie bei dir zu negativen Emotionen führt und das auf der verbalen Ebenen. Wir erkennen sozusagen eine Grenzverschiebung die vom körperlichen Schmerz zu einem emotionalen Schmerz verrutscht ist. Negative Emotionen werden also nicht mehr körperlich erlebt sondern geistig gedacht. Und diese negative Emotionen dürfen nicht existieren. Sie gehören verboten und jemand, der Auslöser dieser Emotionen ist, wird an den Pranger gestellt. Das negative Emotionen zur menschlichen Entwicklung dazu gehören, sollte jedem bekannt sein, der schon mal ein weinendes Kind gesehen hat. Denn da machen negative Emotionen Sinn und sind sogar lebensnotwendig. Da Babys und Kleinkinder noch nicht sprechen können, sind negative Emotionen wie Wut, Traurigkeit, Frust, Angst oder Ärger Ausdrucksmittel, die das Verhalten des Umfeldes verändern sollen. Negative Emotionen sind also ein Teil der sozialen Kommunikationen, ohne die wir nicht überleben könnten. In dieser Phase der Erziehung spielen die Emotionen des Kindes eine wesentliche Rolle, da hauptsächliche über diese kommuniziert wird. In der Entwicklung des Kindes sollten diese Emotionen aber immer weiter herunterreguliert werden und durch die Fähigkeit der Sprache in ein gesundes Verhältnis umgewandelt werden. Das passiert, in dem wir negative Emotionen im Kind auslösen. Was früher einfach so passiert ist, da das Kind eben nicht selbstständig ist, wird über die Sprache immer mehr durch die eigene Selbständigkeit ersetzt. Und das ist schwer. Sowohl für die Eltern als auch für die Kinder. In einer Welt in der Emotionen den Wert des richtigen Handels angeben, ist eine Handlung, die zu einem negativen Gefühl führt, aber automatisch schlecht, wie ich oben beschrieben habe. Das heißt, das Ausbleiben der negativen Emotionen ist schlicht die Stagnation der eigenen Entwicklung zur Selbständigkeit. Was bedeutet das für den Umgang mit unseren Hunden? Wie beim Kind, dass wir nicht zur Selbstständigkeit erziehen und es somit abhängig von uns machen, erklären wir dem Hund mit so einem Verhalten, dass wir ihn brauchen. Denn in meinen Augen steckt in der Natur des Hundes das Bedürfnis der Selbstständigkeit. Durch eine emotionale Erziehung, in der wir nur das beste für den Hund wollen, verlieren wir unsere eigene Selbstständigkeit, wenn wir sie davor gehabt haben. In den Augen des Hundes sind wir dadurch die schreienden Kinder, die durch ihre Emotionen kommunizieren und im Welpenstadium fest hängen. Und ein Welpe muss beschützt, bewacht und erzogen werden. Im beschriebenen Beispiel erkennen wir genau dieses Verhalten. Der Hund darf sich bei den Menschen offensichtlich komplett daneben benehmen. Das bedeutet, sie sehen nicht das Verhalten des Hundes an sich, sondern sie bewerten das Verhalten des Hundes aus ihrer eigenen Emotion heraus. Was sie dazu führt den Hund nicht zu erziehen, sondern in einer emotionalen Erziehung festzustecken, in der es nur um Emotionen geht. Sie sind also nicht emotional erzogen worden, sodass Emotionen nicht ihre Handlungen dominieren. In dem Moment, wo so ein Mensch einem Hund eine Ansage machen möchte, nimmt der Hund das als emotionalen Ausbruch war und reguliert die Emotionen des Menschen durch eine negative Erfahrung - durch das Knurren. Der Hund reguliert folglich Emotionen statt seines Verhaltens. Andere Hunde machen das über ein ängstliches Verhalten, was die Menschen anders Emotional beeinflusst. Ist dieses Verhalten des Hundes dann noch Selbstständig oder reagiert er nur wie der Mensch aus der eigenen Emotion? Zum Problem zwischen Emotion uns Selbständigkeit. Das Problem des ganzen ist, dass sich die heutige Selbstständigkeit mit der empfundenen Emotion vermischt. Selbstständig bedeutet also nicht mehr für sich selbst einzustehen und zu handeln, sondern nur noch das, was man fühlt nach außen zu kommunizieren. Unter letzteren wird dann eine Freiheit verstanden, die der eigenen Emotion alle Rechte einräumt. Das Problem mit Emotionen ist allerdings, dass man über sie nur schwerlich ein Miteinander organisieren kann. Denn jeder fühlt bekanntlich anders. Das einzige wie man über Emotionen ein Miteinander organisieren kann ist, durch die Einflussnahme auf Emotionen. Man macht seinem Gegenüber für das falsche Verhalten ein schlechtes Gewissen, lässt ihn sich schuldig fühlen und sorgt dafür, dass er an sich selbst zweifelt. Dieses Problem umgehen Hunde durch die Regeln eines sozialen Miteinanders, die überwiegend durch das Prinzip des Überlebens gekennzeichnet sind. Der Hund im Fallbeispiel bekommt also beim Menschen keine sozialen Spielregeln beigebracht, was ihm ein völlig falsches Bild von ihm selbst eingebracht hat. Denn er bewertet die Menschen aus der eigenen Emotion heraus. Andere Hunde gehen nicht, weil ich mich nicht wohlfühle. Also weg mit ihnen. Menschen, die mir Regeln geben, habe ich so nicht kennengelernt, fühlt sich also blöd an. Weg damit. Einzig von Hunden hat er von Anfang an Grenzen bekommen, die ihn darauf hinweisen, dass seine Emotionen schön und gut sind. Wenn sie aber die Selbstständigkeit des Gegenübers einschränken, gibt es eine Ansage. Das Prinzip der Hunde untereinander beruht also auf dem einfachen Prinzip, dass jeder für sich selbst Verantwortlich ist und lernen muss, mit sich selbst umzugehen. Durch die erwähnten verschobenen Verhältnisse haben wir es jetzt jedoch mit völlig emotionalisierten Hunden und Menschen zu tun, die ihre eigenen Emotionen allen anderen auflasten. Sie sehen sich im Recht. Und um dadurch zu kommen, müsste man in ihnen negative Emotionen auslösen, wodurch sie sich wieder im Recht glauben. Auch das sehen wir am Hund, der vom Menschen eine Ansage bekommt und darauf mit Knurren reagiert. Er glaubt sich im Recht. Da die Menschen in der Emotion feststecken, verändert das eben auch die Emotion des Menschen, was den Erfolg der Erziehung des Hundes beinhaltet. Aus einer völlig rationalen Sicht, hat mein eigener Hund mich nicht anzuknurren, wenn ich ihm sage, dass er was zu lassen hat. Das sollte im sozialen Miteinander vollkommen normal sein. Es sollte auch vollkommen normal sein, seine Meinung zu sagen, die durchaus negative Emotionen auslösen kann und darf. Sie deswegen als falsch zu definieren, das ist der Fehler hinter dieser Denkweise. Denn damit verschiebt sich Wahrheit. Sie rückt weg von einer auf faktenbasierten Realität zu einer fiktiven Wunschvorstellung, aus der man die Welt emotional bewertet und alles blöd findet, was dieser Wunschvorstellung nicht entspricht. Die Wunschvorstellung der heilen Welt ohne Konflikte und purer Harmonie. In dieser Wunschvorstellung steckt eben nicht nur eine Vorstellung einer Gesellschaft, sondern auch eine Vorstellung vom Hund. Somit findet der größte Konflikt zwischen Menschen und Hunden eigentlich im Denken des Menschen statt. Und das Denken bestimmt, wie wir wissen, das Handeln. In der Wunschvorstellung von einer Welt, in der es allen gut gehen soll, ist ein beißender Hund immer das Ergebnis der falschen Erziehung. Emotionen immer die Folge eines falschen Verhaltens des Gegenübers. Aber vor allem übernimmt keiner mehr für sich selbst die Verantwortung, weil immer das Umfeld sich ändern muss. Niemals muss man sich selbst ändern. Und darin steck der deutlichste Beweis für mich, dass solche Hunde und Menschen keine Verantwortung für sich selbst übernehmen, sondern immer der Umwelt die Schuld geben. Eben wie schreiende Kleinkinder, die noch im Erwachsenen alter tief verinnerlicht haben, dass wenn sie laut schreien, sie das bekommen, was sie wollen. Für die einen sind es die Eltern, für die anderen sind es andere Hundehalter. Für mich persönlich ist es der Mangel an Eigenverantwortung, die dazu führen sollte, sich selbst emotional zu erziehen, statt andere emotional zu erziehen.
von Stephan Peukert 29 Feb., 2024
Eines der häufigsten Probleme bei meinen Kunden ist das Thema der Unsicherheit. Nicht nur die eigenen, sondern auch die des Hundes. Viele machen aus dem Thema der Unsicherheit etwas, das man beseitigen müsste, etwas Negatives, aber auch etwas, dass einem zu verstehen gibt, dass man sich selbst infrage stellen müsste. Wer unsicher ist, muss sich ändern. So könnte man den Tenor des Umgangs mit Unsicherheit beschreiben. Dabei verstehe ich unter Unsicherheit eigentlich einen völlig normalen Zustand. Nämlich den der Verunsicherung. Der Zustand der Verunsicherung kommt viel mehr vom außen, als vom Innen. Denn verunsichert ist man nicht, sondern man wird verunsichert. Das weiß so gut wie jeder Hundebesitzer, der vor einem Problem steckt, dass er lösen möchte. Unzählige Meinungen zu einem Thema, wie zum Beispiel der Leinenführigkeit, können verunsichert. Und aus der großen Anzahl der Meinungen entsteht das nächste Gefühl. Angst ist die Unwissenheit über das, was sicher ist und was nicht. Angst ist das Resultat aus der Verunsicherung. Durch das immer häufigere Aufschieben von Entscheidungen oder besser gesagt von Handlungen, entsteht der Raum für Verunsicherung, die sich in die Angst steigern kann. Deswegen sehen wir viele Hunde, bei denen wir nicht wirklich unterscheiden können, ob sie jetzt unsicher oder ängstlich sind. Diese beiden Emotionen lassen sich nur schwer voneinander trennen, da sie aufeinander aufbauen. Wer unsicher ist, neigt zur Angst. Wer Angst hat, ist sich häufig unsicher, was er machen soll. Genau so ist es beim Menschen auch. Was sich nach außen als Unsicherheit zeigt, in dem man zum Beispiel nicht weiß, was man sagen soll, kann in Wirklichkeit eine Angst sein, durch die man wie gelähmt ist zu handeln. Wir haben dann eben nicht keine Meinung, sondern unsere Verunsicherung wurde zur Angst, die uns davon abhält zu handeln. Hunde zwingen uns zu handeln, doch der Mensch verunsichert uns. Bei Hunden führt Unsicherheit viel mehr zum Handeln als beim Menschen. Das liegt einfach daran, dass Hunde diese kognitive Leistung des menschlichen Gehirns nicht zur Verfügung haben, in eine wenn und aber Welt abzutauchen und sich damit lahm zu legen. Hunde entscheiden aus ihrer Unsicherheit heraus. Man könnte auch sagen, dass sie entscheiden, um aus der Unsicherheit herauszukommen. Kämpfen, flüchten oder einfrieren. Einige nehmen noch eine vierte Handlung hinzu, die für mich aber keine Rolle spielt, da es einfach um eine Handlung aus der Unsicherheit heraus geht. Wenn wir jetzt davon sprechen, dass Hunde aus sich heraus aus der Unsicherheit heraus wollen, ist der Mensch anders. Denn der Mensch erfragt sich den Weg aus der Unsicherheit. Er sucht nach der richtigen Methode, dem richtigen Trainer und wie man so häufig hört, nach dem richtigen Zeitpunkt für die Belohnung. All das lernen Menschen von anderen Menschen durch ein bestimmtes Verhalten. Statt in die Angst zu gehen, sich eben nicht entscheiden zu können, oder sich eventuell Falsch zu entscheiden, gibt es jetzt Vorgaben, an die man sich halten kann. Die zwar nicht die Verunsicherung auflösen, die Angst aber im Zaum halten. Selbiges passiert auf der anderen Seite. Die Unsicherheit des Hundes wird nicht verschwinden. Er zeigt jetzt nur äußerlich ein anderes Verhalten, dass eben nicht mehr wie Unsicherheit aussieht. Dann gibt es aber noch diese Hunde, die uns genau an dieser Stelle infrage stellen. Die sich eben nicht von ihrem Gefühl der Unsicherheit abbringen lassen. Die mit voller Wucht uns zeigen, dass sie unsicher sind und das auch so bleiben wird, wenn sich nicht etwas ändert. Die dann nach vorne gehen, bei Hundebegegnung eskalieren, nicht allein bleiben können oder uns keine Minuten in der Wohnung aus den Augen lassen. Und für diese Hunde - der Verdacht liegt nah, dass das auch für Menschen gilt - haben wir keine Antworten mehr. Verunsicherung ist die Angst vor der Handlung und der daraus folgenden Konsequenzen. Hunde wissen, wie man mit solchen Hunden umgeht. Und sie sind sich der Konsequenzen bewusst. Entweder er oder ich. Und das ist eine der logischsten und sozialsten Reaktion. Denn irgendeiner muss handeln. Da wir Menschen in der Verunsicherung feststecken und uns im Hundetraining beigebracht wird, richtig zu denken, statt richtig zu handeln, bleiben wir genau in dieser stecken. Die Option der Handlung bleibt weiter beim Hund, nur versuchen wir die Handlung des Hundes jetzt zu steuern. Auf der anderen Seite versuchen Trainer, Coaches und Mentoren die Handlung des Menschen zu steuern, und zwar so weit, dass der Mensch immer weniger aus sich heraus, sondern immer mehr für andere handelt. Was also auf der einen Seite mit dem Hund passiert, passiert auf der anderen Seite genau so mit dem Menschen. Doch diese erwähnten Hunde machen da nicht mit. Sie passen sich nicht an und ihre Handlung bricht immer durch die Konditionierung. Das sind echte Hunde. Das sind Hunde, die in ihrem Verhalten ihre Emotionen tragen. Die mit der Moral, der Wissenschaft und der richtigen Methode nichts anzufangen wissen, wenn die Handlung des Menschen nicht auf die Emotion des Hundes eingeht, wie sie eben aus den Menschen selbst heraus entstehen würde. Eben jener Emotion, wenn sie nicht der Besitzer des Hundes wären, sondern der Empfänger dieser Emotion des Hundes. Verunsicherung und Angst lösen sich nur durch Handlungen auf. Wenn wir also einen anderen Weg wählen würden, als über den Hund zu denken, nämlich den, uns in die Situation zu bringen, ein Betroffener der Emotion des Hundes zu sein, würde oder besser sollte sich unser Handeln gegenüber dem Hund schlagartig verändern. Der Grund, warum dies nicht geschieht, ist in meinen Augen die Verunsicherung des Menschen, dem immer wieder gesagt wird, es gibt einen „richtigen“ Umgang mit Hunden und einen "falschen“. Denn diese zwei Möglichkeiten führen zur Verunsicherung und am Ende zur Angst sich falsch entschieden zu haben, dem Hund nicht gerecht zu werden und verantwortlich dafür zu sein, dass der Hund vielleicht eingeschläfert werden muss. Wenn wir uns aber auf diese Hunde einlassen, dann bedeutet das, dass wir unser eigenes Handeln infrage stellen müssen. Das Problem ist häufig, dass verunsicherte Menschen immer wieder sich selbst und ihre Gedanken infrage stellen. Niemals ihr Handeln. Denn ihr Denken über sich selbst, in dem sie häufig die Schuldigen sind, ist eine tief sitzende Angst, falsch zu handeln. Doch wer nicht handelt, handelt immer falsch. Deswegen sollten wir uns angewöhne mehr in das Handeln zu kommen und uns weniger darüber streiten, was wer denken oder fühlen könnte. Denn das richtige Handeln ergibt sich aus dem Handeln selbst.
Border Collie in Schwarzweiß fotografiert.
von Stephan Peukert 28 Feb., 2024
Ich fotografiere und denke in Schwarz und Weiß. Sicher kennt ihr die Aussage, es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Und in diesen beiden Kategorien zu denken, sollte man tunlichst lassen. So sagt man zumindest. Und gewiss ist an dieser Aussage auch etwas dran. Es gibt eben nicht nur die eine Möglichkeit. Sehr wahrscheinlich gibt es eine unendliche Anzahl von Möglichkeiten, wie man denken und handeln kann. Und davon bin ich auch ein absoluter Befürworter. Doch wo das Licht ist, kann kein Schatten sein. Und doch braucht man beides, damit ein Bild entstehen kann. Schwarz und Weiß zu denken heißt für mich nicht, nur in einer begrenzten Möglichkeit zu denken. Viel mehr heißt es zu akzeptieren, dass wo das eine ist, kann das andere nicht sein. Viele denken eben in den Grautönen und sind sich nicht sicher, ob sie Licht bringen oder lieber im Schatten bleiben sollen. Und deswegen ist ihr Leben weder mit Licht gefühlt, noch bringt die dunkle Nacht ihnen die Ruhe, die sie bräuchten. Doch hinter der Fotografie steckt mehr. Auch in diesem Bezug haben mich die sozialen Medien komplett genervt. Die Inszenierung des Optischen des Hundes durch Hundefotografen, die am Ende des Tages einen Hund präsentieren, der um Gottes willen kein Verhalten zeigt, was man nicht will. Noch dazu werden die Bilder so bearbeitet, dass die Augen des Hundes in einer unnatürlichen Farbe leuchten und der Mensch, der die Leine vom Hund hält, weil er sonst nicht richtig posieren würde, wird einfach herausgeschnitten. Mit solchen Mittel wird die Wahrnehmung des Hundes komplett gestört. Und da, wo dieses Bild des Hundes existiert, kann die Wahrheit von Hunden keinen Fuß mehr fassen. Die Bilder, die ich mache, sollen immer das zeigen, was da ist. Nämlich den Hund wie er ist, wie er sich verhält und was er von sich zeigt. Ob das bedeutet, dass der Hund sich in einer Pfütze wälzt, sich gerade das Wasser vom Fell schüttelt, einen Hund gerade eine Ansage macht oder bei Hundebegegnung komplett eskaliert. Mein Ziel ist es, Hunde zu dokumentieren und sie nicht in die Vorstellung des Menschen zu pressen. Und wir mich geht das am besten, wenn die Bilder schwarz weiß sind. Denn hier lenkt nichts vom Verhalten ab. Das Bild ist das Verhalten.
von Stephan Peukert 28 Feb., 2024
Es ist 2024 und Stephan Peukert fängt an einen Blog zu schreiben? Also für mich ist es tatsächlich nichts Neues, der Zeit ein bisschen hinterher zuhängen. Ich war in allem ein ziemlicher Spätzünder. Die neusten und modernsten Sachen habe ich nicht einmal verstanden, da waren sie schon wieder out. Nun ja, warum sollte ich dann nicht auch mit sowas wie einem Blog, etwas sehr verspätet anfangen? Ehrlich gesagt, wollte ich schon immer so einen Blog haben. Und die Sandra, meine Webseiten-Queen hat mich vor kurzen ermutigt, das Ganze endlich umzusetzen. Oder anders gesagt, wäre das ganze ohne sie hier gar nicht möglich. Denn Stephan und Webseite sind definitiv keine Freunde. Sandra hatte es zumindest geschafft, das sich der Rhythmus, in dem sich meine Webseite änderte, immer weiter verlangsamt hat. Und zwar so weit, dass ich euch auf meinem Blog begrüßen darf. Natürlich steckt hinter der ganzen Sache auch ein kritischer Aspekt. Ich bin einfach zutiefst von den sozialen Medien frustriert. Sie engen meine Kreativität ein und zwingen mich, Dinge zu tun, damit sie überhaupt funktionieren. Irgendwie widerspricht das meinem Bedürfnis, mich nicht anzupassen und unterzuordnen. Es liegt mir eben mehr, aus mir heraus zuschreiben und den Gedanken, den ich habe direkt niederzuschreiben, ohne darauf achten zu müssen, ob er eine bestimmte Anzahl von Buchstaben sprengt. Also hier heißt es durchatmen und Zeit nehmen. „Anderson, nicht laut reden! Sie senken den IQ der ganzen Straße!“ Der Blog, der mich allerdings am meisten motiviert, der existiert gar nicht wirklich. Denn das ist der Blog von Doktor Watson und die Zitate in diesem Beitrag stammen von dem großen Meister Sherlock Holmes. Der Blog von Watson handelt von den Verbrechen, die der Meisterdetektiv gelöst hat. Und natürlich von denen, die nie gelöst wurden. Und auf eine ähnliche Weise möchte ich auch meinen Blog schreiben. Hier habe ich die Ruhe und die Zeit, mich mit meinen Erfahrungen während der Beratung zu befassen. Hier werdet ihr auch mitbekommen, was meine Arbeit mit mir macht, was sie in anderen auslöst und was ihr euch bei euch selbst anschauen könnt. Deswegen bleibt es spannend, wo das Ganze hingehen wird. Ich bin bereit für den nächsten Schritt und freue mich auf jede Menge Zuhörer und natürlich auf die, die die Kunst des Zuhörens noch lernen und verstehen wollen.
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